"Neue Weiterbildungskultur entwickeln": Nationale Weiterbildungs-strategie beschlossen

Bund, Länder, Wirtschaft, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit haben erstmals in der Geschichte der BRD eine gemeinsame Weiterbildungsstrategie beschlossen. Damit sollen die Maßnahmen für Weiterbildung und Qualifikation gebündelt werden, mit dem Ziel den Strukturwandel insgesamt für Wirtschaft und Gesellschaft erfolgreich zu meistern. Außerdem soll dadurch eine neue Weiterbildungskultur geschaffen werden, welche Weiterbildungen als selbstverständlichen Teil des Lebens versteht. Auf diese Weise sollen alle Erwerbstätigen der Gegenwart und Zukunft dabei unterstützt werden, ihre Qualifikationen und Kompetenzen im Wandel der Arbeitswelt weiterzuentwickeln.

Die beteiligten Strategiepartner wollen niedrigschwellige Weiterbildungsangebote sowie Fördermöglichkeiten für alle transparenter und leichter zugänglich machen. Darüber hinaus soll das bestehende Angebot erweitert werden. Speziell Personengruppen mit einer unterdurchschnittlichen Weiterbildungsbeteiligung sollen besondere Unterstützung erfahren. Auch kleine und mittelständische Unternehmen, ohne entsprechende Personalabteilungen, sollen gezielt gefördert werden. Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek dazu: "Weiterbildung im Beruf muss in der Zukunft zum Arbeitsalltag gehören. Die Weiterbildung muss so ausgestaltet sein, dass sie die Beschäftigten nicht überfordert, sondern sie motiviert, sich fortzubilden." Erste konkrete Maßnahmen stehen demnach bereits fest: So ist neben einer deutlichen Erhöhung des Aufstiegs-BAföG beispielsweise auch ein Innovationswettbewerb "Digitale Plattform Berufliche Weiterbildung" geplant, im Zuge dessen eine modulare und gleichzeitig interaktive Lernplattform entwickelt werden soll.

Die Nationale Weiterbildungsstrategie ist ein zentrales Vorhaben des Koalitionsvertrages und ein inhaltlicher Schwerpunkt der Fachkräftestrategie der Bundesregierung. In einem Gremium, das regelmäßig tagt, werden die Umsetzungsaktivitäten koordiniert und vernetzt. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) soll den Prozess fachlich begleiten. Ein erster gemeinsamer Bericht zum Umsetzungsstand und den Handlungszielen wird 2021 erwartet.

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