MINT-Report: Lernrückstände aufgrund der Pandemie

Das MINT Nachwuchsbarometer 2022 zeigt, dass die MINT-Bildung an Schulen im Primar- und Sekundarbereich in der Pandemie gelitten hat, während Hochschulen besser auf die Probleme reagieren konnten. Außerdem deutet sich an, dass die Hochschullehre vor einem großen Umbruch durch die Digitalisierung steht. Die Studie ist ein bundesweiter Report zur Situation des Nachwuchses in den MINT-Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, sie wurde von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) und der Joachim Herz Stiftung herausgegeben. 

Im Bereich Mathematik wurden zum Beispiel "Lernrückstände in Höhe von zehn bis 13 Lernwochen bis zum Ende der Grundschule aufgebaut". Die während des Lockdowns möglichen Unterrichtsmethoden wurden häufig nicht vollständig ausgeschöpft; viele Lehrkräfte übertrugen größtenteils den Präsenzunterricht eins zu eins in das digitale Format.

Olaf Köller, Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) und Studienleiter des MINT Nachwuchsbarometers, sagt dazu: "Long-Covid in der MINT-Bildung muss unbedingt verhindert werden." Um das zu erreichen, müssten die Schulen nicht nur technisch besser ausgestattet werden, sondern auch die Kompetenzen der Lehrkräfte ausgebaut werden. 

Hochschulen haben die Pandemie im Schnitt besser verkraftet. Eine Umfrage zeigt, dass viele Studierende in den MINT-Studiengängen das Krisenmanagement ihrer Hochschulen eher positiv einschätzen. In derselben Umfrage gaben 81 Prozent der Mathematik-Studierenden und 94 Prozent der Informatik-Studierenden an, dass sie eine "vollständige Rückkehr zur traditionellen Präsenzlehre" eher ablehnen. Modelle wie zum Beispiel Blended Learning mit gleichermaßen Präsenz- und Onlineanteilen sind gewünscht.

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