Duales Studium im Bundesländer-Vergleich

16 Bundesländer, viele Unterschiede: Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat zum ersten Mal die bundesweite Entwicklung des dualen Studiums analysiert. Insgesamt ist die Zahl der dual Studierenden zwischen 2005 und 2017 um das Elffache gestiegen: aktuell sind es fast 105.000 Studierende verteilt auf 1.100 Studiengänge. Trotzdem ist das duale Studium, so Lisa Mordhorst, die mit Sigrun Nickel diese Untersuchung durchgeführt hat, „noch keine Massenbewegung, sondern ein sehr exklusives Angebot.“ Denn der Anteil der Erstsemester in dualen Studiengängen an der Gesamtheit der Studienanfänger*innen liegt bei lediglich 5,3%.

Außerdem gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Deutlicher Spitzenreiter ist das Saarland. Dort schreiben sich 30,1% aller Erstsemester in einem dualen Studiengang ein. In Bremen ist dieser Anteil mit 0,7% am geringsten. Niedersachsen liegt mit 2,2% an elfter Stelle und unter dem bundesweiten Durchschnitt.

In Niedersachsen gab es im Jahr 2017 4.443 dual Studierende und laut Hochschulkompass waren 2018 6,4% der Studiengänge dual ausgerichtet. Die meisten dual Studierenden gibt es an der Hochschule Osnabrück (46,05%). Darauf folgen die Ostfalia Hochschule (30,05%) und die Hochschule Hannover (13,95%). Die zwei Fächergruppen mit den größten Anteilen an dualen Studiengängen sind Medizin und Gesundheitswissenschaften (17,19%) und Ingenieurwissenschaften (15,69%), wobei in den Ingenieurwissenschaften die absolute Zahl dualer Studiengänge mit 48 am größten ist.

Beeinflusst werden die Unterschiede zwischen den Bundesländern laut CHE unter anderem von der Angebotsdichte der dualen Studiengänge sowie der generellen wirtschaftlichen Situation des Bundeslandes, weil sich diese auf die Bereitschaft und die Möglichkeiten der Betriebe auswirke, in Kooperation mit Hochschulen überhaupt duale Studiengänge anzubieten. So ist etwa im Saarland jeder dritte Studiengang dual, und in Baden-Württemberg gibt es etwa 4.500 Betriebe, die mit Hochschulen kooperieren, während es in Bremen keine 100 sind. Eine Herausforderung sei es deshalb, überall die Qualität der dualen Studiengänge zu sichern. Klare länderübergreifende Standards bezüglich der dualen Studiengänge gibt es nicht.

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