Laut einer aktuellen Auswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) aus dem Oktober 2023 ist ein rasanter Anstieg der Einschreibungen an privaten Hochschulen zu beobachten: Im Wintersemester 2021/22 gab es rund 342.600 privat Studierende – fast zwölfmal so viel wie vor 20 Jahren. Prozentual hat sich der Anteil der Privatstudent*innen in Bezug auf die Gesamtzahl der Studierenden in Deutschland damit fast verzehnfacht: Von 1,6 Prozent im Wintersemester 2001/02 auf 11,6 Prozent im Wintersemester 2021/22.
Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Attraktivität privater Bildungseinrichtungen im deutschen Hochschulsystem.Insbesondere private Fachhochschulen (FH) zeigten sich als begehrte Wahl, da gut 90,5 Prozent der privat Studierenden im genannten Zeitraum an einer nicht-staatlichen FH eingeschrieben waren. Zum Vergleich: Bei den Studierenden insgesamt studierten nur 37 Prozent an einer Fachhochschule.
Die Studie offenbarte ebenfalls eine Verdoppelung der Anzahl privater Hochschulen von 49 im Jahr 2001/02 auf 114 im Jahr 2021/22. Infolgedessen stieg der Anteil privater Hochschulen an allen Hochschulen auf 27 Prozent im Vergleich zu 13,7 Prozent vor zwei Jahrzehnten.
Hervorzuheben ist dabei das Betreuungsverhältnis an privaten Hochschulen, das rechnerisch deutlich schlechter ist als an öffentlichen Hochschulen: Eine Lehrkraft betreute dort durchschnittlich 36,4 Studierende gegenüber 14,6 an öffentlichen Hochschulen. Die Studierendenzahlen verteilten sich auf die folgenden Fächergruppen Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (69,5 Prozent), gefolgt von Ingenieurswissenschaften (13,2 Prozent) und Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (11 Prozent).
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