Weniger Erstimmatrikulierte, mehr Studierende ohne Abitur

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat aktuelle Daten zum Sommersemester 2021 und Wintersemester 2021/2022 veröffentlicht. Derzeit sind 4 % weniger Studienanfänger*innen als im Studienjahr 2020 und 7 % weniger als 2019 erstmals für ein Studium an einer deutschen Hochschule eingeschrieben. Laut Destatis ist dafür beispielsweise auch ein pandemiebedingter Rückgang bei den ausländischen Erstimmatrikulierten mitverantwortlich. Zudem hat sich zwischen 2019 und 2021 die Altersgruppe der 17- bis 22-Jährigen, aus der derzeit rund drei Viertel der Studienanfänger*innen kommen, um 4 % verkleinert. Damit zeichnet sich der Trend der demografischen Entwicklung in Deutschland auch in den Studierendenzahlen ab, die im Wintersemester 2021/2022 nach jahrelangem Anstieg stagnierten. Beliebt sind in der Gruppe der Studienanfänger*innen besonders die Fächer der Gesundheitswissenschaften.

Unter den Studienanfänger*innen sind immer mehr beruflich Qualifizierte vertreten. Der Anteil von Studierenden ohne Hochschul- und Fachhochschulreife entspricht aktuell 2,2 Prozent der gesamten Studierendenschaft in Deutschland.  Immer mehr Studienberechtigte ohne Abitur nutzen die Möglichkeit ein Studium zu absolvieren, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) meldet. "Der quantitative Zuwachs beim Studium ohne Abitur ist keine flächendeckende Entwicklung, sondern wird vor allem durch Hochschulen vorangetrieben, die mit ihrem Angebot den Bedürfnissen von beruflich Qualifizierten spezifisch entgegenkommen", erklärt Sigrun Nickel, Expertin für das Themenfeld "Studieren ohne Abitur" in diesem Kontext. Die neue CHE Publikation "Update 2022: Studieren ohne Abitur in Deutschland" bietet hier einen fundierten Überblick.

An Universitäten waren im Wintersemester 2021/2022 rund 2 % weniger Studierende eingeschrieben als im Vorjahr. Bei der Zahl der Studierenden an Fachhochschulen wurde dagegen im selben Zeitraum ein leichter Anstieg um 2 % festgestellt. Die Relevanz der Universitäten nimmt somit im Vergleich der Hochschultypen tendenziell ab, wie das CHE analysiert.


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