Was wollen die Studieninteressierten von morgen? Ergebnisse der SIT-Studie 2019

Was sind die Wünsche und Sorgen zukünftiger Studieninteressierter? Nach welchen Kriterien treffen sie ihre Studienentscheidung? Wie möchten sie über ihre Optionen informiert werden? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert nun eine Studie von Zeit Online und dem Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung Hannover (IJK). Die Ergebnisse stützen sich dabei auf die Auswertung von 20.000 Interessenprofilen, die zwischen 2014 und 2018 im Rahmen des Studien-Interessentests (SIT) erstellt wurden.

Grundsätzlich ist der Wunsch nach einem Hochschulstudium bei der „Generation Z“, wie die zwischen 1997 und 2012 Geborenen genannt werden, sehr stark ausgeprägt (80 Prozent der SIT-Teilnehmer*innen) – am liebsten mit schnellem Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit. Dadurch erhoffen sie sich später gute Berufsaussichten, in Jobs mit geregelten Arbeitszeiten, unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen, klaren Strukturen, Anerkennung und einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Der Großteil der SIT-Teilnehmer*innen ist weiblich (61,1 Prozent) und ca. 19 Jahre alt. Allerdings steigt der Anteil der unter-18-Jährigen. Junge Frauen beginnen dabei etwa ein Jahr eher mit der Studienorientierung als junge Männer.  

Das wichtigste Kriterium für die Studienentscheidung ist das persönliche Interesse am Fach (98 Prozent), Berufsmöglichkeiten spielen für 83 Prozent eine entscheidende Rolle, für ca. 60 Prozent tragen mögliche Arbeitgeber bzw. Gehaltsperspektiven maßgeblich zur Entscheidung für ein Studium bei.

Die Studienwahl selbst ist für die Generation Z mit vier "Pain-Points" verbunden: Sie fühlt sich durch das Angebot von mehr als 10.000 grundständigen Studiengänge in Deutschland überfordert, wünscht sich Studiengangsbezeichnungen, die mehr Aufschluss über den Inhalt geben, als dies aktuell vielfach der Fall ist, ist zum ersten Mal selbst für die Informationsbeschaffung zuständig und vermisst – auch wegen des großen Stellenwerts der Berufswahl für die Studienentscheidung – mehr Informationen darüber, welche Studiengänge zu welchen Berufsperspektiven führen.

Obwohl digitale Technologien wie Smartphones, Tablets und soziale Medien für die Generation Z ganz selbstverständlich zum Leben gehören und sie sich in ihrer Freizeit auch gerne darüber unterhalten lassen, steht für sie bei der Studienorientierung der Informationsgehalt ganz klar im Vordergrund. Wichtige Informationen rund ums Thema Studienwahl möchten die SIT-Teilnehmer*innen am liebsten per E-Mail erhalten (90 Prozent). Neue Kommunikationsformate wie Videos (50 Prozent), Chatbots (33 Prozent) oder Podcasts (31 Prozent) sind nur dann von Interesse im Orientierungsprozess, wenn der Informationsgehalt stimmt. Eine Studienorientierung über WhatsApp ist hingegen nur für 18 Prozent der Zielgruppe attraktiv.

Im Rahmen der Studienorientierung möchte die Generation Z vor allem über (neue) Studiengänge, passende Berufe sowie Bewerbungsfristen informiert werden und Tipps zu den Themen Studium, Bewerbung und Studiengangssuche erhalten. Die Interessenverteilung wird dabei häufig noch immer von Genderklischees beeinflusst: Weibliche SIT-Teilnehmerinnen interessieren sich am stärksten für Fächer im künstlerisch-sozialen Bereich, männliche Teilnehmer für technische Fächer.  

Auf Basis der Analyse von 72 Selbsteinschätzungsfragen und sozio-demografischen Angaben haben die Studienherausgeber*innen außerdem die folgenden 12 Typen von Studieninteressierten entwickelt, die unterschiedliche Kombinationen der abgefragten Interessengebiete abbilden: Organisator*innen (13,7 Prozent), Gemeinwohlorientierte (9,7 Prozent), Ingenieur*innen (9,6 Prozent), Managementorientierte Unternehmer*innen (9,5 Prozent), Pädagog*innen (9,1 Prozent), kreative Unternehmer*innen (8,6 Prozent), Tüftler*innen (7,7 Prozent), schöpferische Kreative (7,4 Prozent), Ausbilder*innen (6,9 Prozent), Forscher*innen (6,6 Prozent), Jurist*innen (5,8 Prozent) und Unentschlossene (5,4 Prozent). Was die Typen im Einzelnen auszeichnet und welche speziellen Bedürfnisse sie haben, erfahren Sie in der vollständigen Studienpublikation, die Sie kostenlos hier bestellen können.

Zur Pressemitteilung der Zeit Verlagsgruppe

 

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