Studierendenzahlen erstmals seit 15 Jahren rückläufig

Rund 30.400 Studierende weniger: Zu diesem Ergebnis kam das Statistische Bundesamt (Destatis) Ende November. Dahinter verbirgt sich ein Rückgang der Studierendenzahlen in Deutschland von 1,0 Prozent gegenüber dem Wintersemester 2021/22 und damit die erste rückläufige Entwicklung seit dem Wintersemester 2007/08. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Studienanfänger*innen etwas erholt (+0,4 Prozent), und auch die Fachhochschulen können sich entgegen dem allgemeinen Trend über einen leichten Zuwachs freuen.

Konkret sind im Wintersemester 2022/23 nach vorläufigen Ergebnissen 2.915.700 Studierende an einer Hochschule in Deutschland eingeschrieben. Im Wintersemester 2021/22 waren es 2.946.100. Dabei entfallen aktuell 1.722.000 Studierende auf Universitäten und gleichgestellte Hochschulen (-1,8 Prozent), 1.096.400 auf Fachhochschulen (+0,2 Prozent) und 59.700 auf Verwaltungsfachhochschulen und (-1,1 Prozent) und 37.600 auf Kunsthochschulen (+1,4 Prozent).

Im Ländervergleich hat Hamburg den höchsten Rückgang zu verbuchen (-5,0 Prozent), während Thüringen (+8,1 Prozent) und Sachsen-Anhalt (6,5 Prozent) den stärksten Zuwachs verzeichnen können. In Niedersachsen sind im laufenden Wintersemester 198.690 Studierende eingeschrieben. Das bedeutet einen Rückgang von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, womit Niedersachsen noch etwas unter dem Bundesdurchschnitt von 1,0 Prozent liegt.

Während die Gesamtzahl der Studierenden also etwas gesunken ist, gibt es gleichzeitig und zum ersten Mal seit 2017 wieder mehr Studienanfänger*innen: Im Studienjahr 2022 waren 474.100 Personen im ersten Studiensemester eingeschrieben, also 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Den Rückgang der letzten Jahre erklärt das Statistische Bundesamt vor allem mit den geburtenschwachen Jahrgängen, die in dieser Zeit ihre Schullaufbahn beendeten. Hinter dem nun festgestellten Anstieg im Wintersemester 2022/23 wird u. a. "eine erhöhte Neigung zum Studieren bei den Studienberechtigten mit deutscher Hochschulzugangsberechtigung" vermutet. Zudem haben nach der Corona-Unterbrechung auch wieder mehr ausländische Studierende ein Studium in Deutschland aufgenommen. Konkrete Quantifizierungen lassen sich auf Basis der aktuellen Auswertungen aber noch nicht vornehmen.

Zur Pressemitteilung von Destatis

 

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