Im neuen CHECK Studienfinanzierung analysiert das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) verfügbare Fördermittel für Studierende und deren Bedeutung für die Studienfinanzierung in Deutschland zum Wintersemester 2021/22. In diesem Kontext plädiert das CHE für eine Reform des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG). Denn das BAföG verliert kontinuierlich an Bedeutung. Seit 2012 erreicht die BAföG-Quote jährlich einen neuen Tiefststand, wohingegen die Zahl der Studierenden insgesamt deutlich wächst und derzeit bei etwa 2,95 Millionen liegt. Im Jahr 2020 betrug der Anteil aller mit BAföG geförderten Studierenden in Deutschland laut CHE nur rund 11 Prozent. Die geringe Förderquote lässt sich auch damit erklären, dass bedeutende Anteile der Studierenden aus dem BAföG-Förderrahmen fallen. So sind beispielsweise Studierende an privaten Hochschulen, Teilzeit-Studierende, oder Studierende, welche die Regelstudienzeit überschreiten vom BAföG ausgeschlossen. Auch Studierende über 35 Jahre, deren Anteil aktuell bei ca. drei Prozent liegt, werden nicht staatlich gefördert.
Darüberhinaus führt die Corona-Pandemie weiterhin zu Einkommensverlusten bei den Studierenden selbst (für rund zwei Drittel der Studierenden sind Nebenjobs die wichtigste Finanzierungsquelle) oder ihren Eltern, die für den Unterhalt ihrer Kinder aufkommen. Trotz der eingeführten Überbrückungshilfen und der seit dem Pandemiebeginn deutlich gestiegenen Nachfrage beim KfW-Studienkredit erreichen staatliche Studienförderangebote immer weniger Student*innen. Daher fordert das CHE eine zeitgemäße Reform staatlicher Studienförderung und kritisiert konzeptionelle Probleme des BAföGs.
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Zum Download CHECK - Studienfinanzierung in Deutschland 2021
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