Der Ausbau von MINT-Studiengängen an deutschen Hochschulen reicht zur Deckung des Fachkräftebedarfs noch nicht aus. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Stifterverbandes in Zusammenarbeit mit der Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey & Company. Bundesweit sollen bis 2026 rund 780.000 MINT-Expert*innen fehlen, insbesondere im IT-Bereich. Ende November wurden die Ergebnisse der im August 2021 durchgeführten Umfrage zum Thema "Future Skills" veröffentlicht. Unter dem Begriff werden klassische Kompetenzen, ebenso wie digitale Schlüsselkompetenzen, technologische Kompetenzen und vor allem transformative Kompetenzen gefasst. Befragt wurden leitende Angestellte und Personalverantwortliche von Unternehmen und Behörden. Im Fokus standen dabei auch Überlegungen, inwiefern Studiengängen deutscher Hochschulen auf die Vermittlung von einem oder mehreren dieser sogenannten Future Skills abzielen.
Für die Bewältigung von gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen wie Digitalisierung, Mobilitäts- und Klimawende spielen MINT-Kräfte eine wichtige Rolle. Laut Stifterverband stammen 25 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland aus MINT-Berufen, doch Unternehmen haben auf Basis der aktuellen Befragung besonders im Bereich Informatik einen Fachkräftemangel zu beklagen. Besonders gefragt sind Kompetenzen in den Feldern "Data Analytics und KI", "Softwareentwicklung" und "IT-Architektur". Hochschulen spielen bei der Deckung des Bedarfs eine zentrale Rolle. Der Stifterverband plädiert daher für einen weiteren Ausbau entsprechender Studienangebote.
"Beschäftigte in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) tragen wesentlich zum Wohlstand der Gesellschaft bei. Deshalb ist es oberste Priorität, durch intensive Anstrengungen in der Aus- und Weiterbildung dem wachsenden Fachkräftebedarf nachzukommen", kommentiert Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes, die Ergebnisse der Studie. Zwar haben die Hochschulen die Zahl der MINT-Studiengänge in den vergangenen drei Jahren bundesweit erheblich ausgebaut. Um den prognostizierten Fachkräfte-Bedarf zu decken, müssen Fort- und Weiterbildungsbemühungen der Hochschulen allerdings noch deutlich vorangetrieben werden.
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