KMK-Ländervergleich: Abiturnoten werden extremer

Während die Abiturient*innen des aktuellen Jahrgangs noch über ihren Prüfungen brüten, empfiehlt sich ein Blick auf die jüngste Statistik der Kultusministerkonferenz (KMK) zum Ländervergleich der Abiturnoten im Schuljahr 2016/17. Verglichen mit den Vorjahren zeigt sich vor allem, dass die Gesamtdurchschnittsnoten besser geworden sind, gleichzeitig stieg jedoch auch der prozentuale Anteil an nicht bestandenen Prüfungen: die Noten werden insgesamt extremer.

Das einwohnerreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen ist auch das Land mit den meisten Abiturprüfungen (87.091). Die wenigsten Abiturprüfungen wurden im Vergleichszeitraum in der Hansestadt Bremen abgelegt (3.013). Das Land mit dem höchsten prozentualen Anteil an nicht bestandenen Prüfungen ist jedoch Mecklenburg-Vorpommern (7,0 Prozent). Thüringen kann hingegen den geringsten prozentualen Anteil an nicht bestandenen Prüfungen vorweisen (2,1 Prozent). In Niedersachsen wurden von insgesamt 34.256 abgelegten Abiturprüfungen 4,5 Prozent nicht bestanden. Bundesweit traten 352.182 Abiturprüflinge an, von denen rund 4,11 Prozent durchfielen. 

Bei den Gesamtdurchschnittsnoten schneidet Thüringen (2,18) erneut am besten ab. Niedersachsen bildet mit einem Gesamtnotendurchschnitt von 2,57 knapp hinter Schleswig-Holstein (2,56) das Schlusslicht. Der langfristige Blick zeigt jedoch, dass auch in Niedersachsen im Schnitt bessere Noten vergeben werden: Im Jahr 2007 betrug der Gesamtnotendurchschnitt noch 2,71. Der Bundesdurchschnitt liegt unterdessen bei 2,39 und hat sich im Vergleich zum Jahr 2007 (2,51) weiter verbessert. 

Der Deutsche Philologenverband macht für das immer stärkere Auseinanderdriften des Notenspektrums eine Noteninflation einerseits sowie eine zu lasche Bewertung der Abiturient*innen andererseits verantwortlich. Gegenüber Spiegel Online sagte Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing: "Was ich will, ist, dass gute Leistung gut bewertet wird, sehr gute Leistung sehr gut, aber nicht ausreichende Leistung eben auch nicht ausreichend." Nur so könnten junge Leute richtig auf Arbeitsleben und Studium vorbereitet werden. 

Die vollständige Statistik finden Sie hier auf der Website der KMK

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