HRK-Entschließung: Anerkennung und Anrechnung

Für mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem: Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat auf ihrer Mitgliederversammlung im Mai eine Entschließung zu Anerkennung und Anrechnung verabschiedet. Ausdrücklich begrüßen die Hochschulen darin Studieninteressierte, die bereits über Kenntnisse und Fähigkeiten auf Hochschulniveau verfügen. Ihre Kompetenzen, ob im Beruf, an der Hochschule oder in anderen Kontexten erworben, sollten bei Fach- oder Hochschulwechseln wie auch beim Wechsel zwischen Beruf und Studium möglichst problemlos angerechnet und anerkannt werden können, die Verfahren dazu verbindlich und studierendenfreundlich geregelt werden. Das gestiegene Aufkommen an Anträgen erfordere moderne, digital unterstützte Verwaltungsprozesse, um sowohl die Abläufe der Anträge als auch deren Dokumentation zu erleichtern. 

"Die Entschließung richtet sich an Hochschulen, Länder und Bund sowie außerhochschulische Bildungsakteure. Wir möchten lebensbegleitendes, flexibles Lernen durch abgestimmte Standards und adressatengerechte Empfehlungen erleichtern", so HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt. Eine wichtige Voraussetzung sei die wechselseitige Öffnung der beruflichen und hochschulischen Bildungsbereiche, um flexible Lernpfade zu ermöglichen. Die außerhochschulischen Bildungsakteure werden daher aufgerufen, verstärkt hochschulisch erworbene Kenntnisse und Kompetenzen auf die berufliche Bildung anzurechnen, die Kompetenz- und Lernergebnisorientierung in der beruflichen Lehre zu fördern sowie eine Modularisierung der beruflichen Bildungsangebote vorzulegen. An Bund und Länder geht die Empfehlung, sich nachdrücklich für die beidseitige Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen beruflicher (Weiter-)Bildung und Hochschulstudium einzusetzen und die Grundfinanzierung der Hochschulen entsprechend den zusätzlichen Aufgaben zu erhöhen. 

Die HRK-Empfehlung basiert auf den im Rahmen einer Zukunftswerkstatt erarbeiteten Qualitätskriterien des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten HRK-Projekts "MODUS"; die Ergebnisse in Form eines Arbeitspapiers sollen die Hochschulen bei ihrer Weiterentwicklung von Anerkennung und Anrechnung unterstützen. Vom 29. bis 30. September 2022 besteht für Interessierte aus den Hochschulen die Möglichkeit, sich auf der MODUS-Konferenz "Anerkennung und Anrechnung digital" zu diesen und auch weiteren Fragen auszutauschen.

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Mehr Informationen zum HRK-Projekt "MODUS" ("Mobilität und Durchlässigkeit stärken: Anerkennung und Anrechnung an Hochschulen")

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