"Hotel Mama*" im Trend: Wohnsituation von Studierenden

Die WG löst private Studentenwohnungen als häufigste Wohnform ab und das "Hotel Mama*" liegt im Trend: Eine neue Studie des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hat die Wohnsituation von Studierenden zwischen 2003 und 2018 verglichen. Basierend auf der  Befragung von 150.000 Studierenden im Zuge des CHE-Hochschulrankings wird deutlich, dass die Wohngemeinschaft die favorisierte Wohnform von Studierenden geworden ist. Hinzu kommt, dass immer mehr Studierende bei ihren Eltern wohnen und immer weniger in privaten Studentenwohnungen.

Demnach leben rund 30,8 Prozent der Studierenden in einer WG. Im Vergleich zu 2003 entspricht dies einem Anstieg von 9 Prozent. In gleichem Maße sank der Anteil derer, die in einer Privatwohnung leben, auf 26,9 Prozent. Leicht gestiegen ist dagegen der Anteil an Studierenden, welche noch bei ihren Eltern leben: von 22,4 Prozent auf 25,2 Prozent. Hinzu kommen leichte Rückgänge bei der Nutzung von Studentenwohnheimen (2018: 13,9%), Eigentumswohnungen (2018: 1,7%) und Untermietverhältnissen (2018: 1,5%). Entscheidend zur Wahl des Wohnorts trägt auch die Entfernung zur Hochschule selbst bei. Liegt der Wohnort bis zu 50 km von der Hochschule entfernt, gaben zwei Drittel der Befragten an, noch bei ihren Eltern zu wohnen, und nur etwa jeder Zehnte in einer WG. Am Hochschulort selbst wohnen 8 Prozent noch bei ihren Eltern und 41 Prozent in einer WG. Insgesamt wohnten 2018 zwei Drittel der Befragten am Hochschulstandort, ein Viertel leben im Umkreis von 50 km und etwa 6 Prozent pendeln mehr als 50 km, um zu ihrer Hochschule zu gelangen.

Als mögliche Erklärungsansätze nennen die Autoren den grundsätzlich angespannten Wohnungsmarkt in Verbindung mit der Erhöhung der Studierendenzahlen während des Beobachtungszeitraums insgesamt. Die steigenden Mietpreise, die unzureichende Versorgung mit Wohnheimplätzen sowie das gesunkene Durchschnittsalter bei Studienbeginn könnten die Bereitschaft fördern, in einer WG oder im Elternhaus zu leben. Hinzu kommt die flächendeckendere Verteilung von Hochschulen in Deutschland, welche speziell die Bereitschaft fördert, im Elternhaus wohnen zu bleiben.

Zur Pressemitteilung und zur gesamten Studie des CHE 

* gemeint ist das Wohnen bei mindestens einem Elternteil

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