Destatis: Weniger MINT-Studierende im Studienjahr 2021

Im Studienjahr 2021 waren laut Statistischem Bundesamt (Destatis) erstmals seit 2007 weniger Studierende in einen MINT-Studiengang eingeschrieben als im Vorjahr. Besonders deutlich ist der Rückgang mit 6,5 Prozent bei den Studienanfänger*innen. Gleichzeitig hat der Frauenanteil bei den MINT-Studierenden einen neuen Höchststand erreicht. 

Die MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – lockten im Studienjahr 2021 rund 307.000 Studienanfänger*innen an – 6,5 Prozent weniger als noch 2020. Dieser Rückgang, so Destatis, sei teilweise mit den insgesamt zurückgegangenen Studienanfänger*innenzahlen zu erklären (-4 Prozent). Parallel habe sich in Deutschland im betreffenden Zeitraum die Zahl der 17- bis 22-Jährigen verringert, und infolge der Corona-Pandemie seien weniger internationale Studierende nach Deutschland gekommen. Doch selbst unter Berücksichtigung dieser Faktoren verbleibt ein geringerer Anteil an der Gesamtzahl der Studienanfänger*innen, die sich für ein MINT-Studium entschieden: 2021 lag er bei 37,7 Prozent, 2020 bei 38,1 Prozent und seinen Höchststand hatte der Anteil im Jahr 2015 mit 40,5 Prozent. 

Auch die Gesamtzahl der Studierenden in MINT-Fächern ist erstmals seit 2007 gesunken: Mit 1.090.800 Studierenden lag sie 2021 um 1,0 Prozent niedriger als im Wintersemester 2020/21, als sie mit 1 101 900 Studierenden den bisherigen Höhepunkt erreicht hatte.

Eine positive Entwicklung ist hingegen beim Frauenanteil zu verzeichnen: Im Jahr 2021 erreichte er mit 34,5 Prozent Studienanfängerinnen einen neuen Höchststand. Die verschiedenen Fächer weisen dabei allerdings eine große Diskrepanz auf: Während Innenarchitektur mit 88 Prozent den höchsten Frauenanteil aufweist, kommt Stahlbau, mit der geringsten Frauenquote, nur auf 2,2 Prozent. In Informatik ist gut ein Fünftel der Studienanfänger*innen weiblich. 

Positiv ist auch die Zahl der MINT-Abschlüsse im internationalen Vergleich: Nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat entfielen 36 Prozent aller Bachelor- und gleichwertigen Abschlüsse sowie 35 Prozent aller Master- und gleichwertigen Abschlüsse im Jahr 2020 auf ein MINT-Fach. Das war jeweils der höchste Anteil in der EU. Abgeschlagen ist Deutschland hier allerdings beim Frauenanteil: Nur 22 Prozent der MINT-Bachelor-Abschlüsse wurden von Frauen erlangt – damit ist Deutschland Schlusslicht im europäischen Vergleich. Bei den Masterabschlüssen (34 Prozent) erreicht Deutschland nur den drittletzten Platz. 

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