Wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) anhand von Daten des Hochschulkompasses der Hochschulrektorenkonferenz aus Mai 2024 und anhand von Angaben des Statistischen Bundesamtes für das Wintersemester 2023/24 ermittelte, ist die Anzahl an Teilzeitstudierenden an deutschen Hochschulen erneut gesunken.
Im Wintersemester 2023/24 studierten laut Statistischem Bundesamt offiziell rund 217.000 Personen in Deutschland in Teilzeit. Das entspricht einem Rückgang von 6.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Im Verhältnis zur Gesamtzahl der Studierenden liegt die Quote damit aktuell bei 7,6 Prozent.
Die höchste Quote an Teilzeitstudierenden weist in der Länderauswertung des CHE mit 21,4 Prozent Hamburg auf. An vier privaten Hochschulen, darunter die zwei Fernhochschulen der Hansestadt, liegt der Anteil an Teilzeitstudierenden bei mehr als 25 Prozent. Auch die Quoten in Nordrhein-Westfalen (13,5 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (12,2 Prozent) sind zweistellig.
Eine große Bedeutung für das Thema Teilzeitstudium haben private Hochschulen, wie die jährliche Auswertung des CHE zeigt: Mehr als die Hälfte aller Studierenden in Teilzeit ist mittlerweile an einer privaten Einrichtung immatrikuliert. Besonders drei Hochschulen sind für Studierende, die kein Vollzeitstudium studieren können oder wollen, besonders attraktiv. 48 Prozent aller Teilzeitstudieren sind entweder an einem Standort der privaten FOM Hochschule für Oekonomie & Management, der staatlichen FernUniversität in Hagen oder der privaten Hamburger Fern-Hochschule eingeschrieben.
In der Untersuchung des CHE wurde auch die Entwicklung der Studienangebote, die auch oder ausschließlich in Teilzeit studiert werden können, untersucht: Mittlerweile ist jedes 5. Studienangebot (19,9 Prozent) teilzeitkompatibel. Allerdings deckt das flexiblere Studienangebot der privaten Hochschulen nicht das komplette Fächerspektrum ab. "Ein Teilzeitstudium in einem klassischen Universitätsfach wie Jura oder Medizin zu absolvieren, ist nahezu aussichtslos", so Studienleiter Cort-Denis Hachmeister.
"Im Gegensatz zum Berufsleben gibt es im Studium keinen Rechtsanspruch auf eine Teilzeitoption", erklärt Cort-Denis Hachmeister. "Wer in Deutschland in Teilzeit studieren möchte, braucht entweder Glück oder Geld. Die oft sehr flexiblen Studienangebote an privaten Hochschulen haben ihren Preis in Form von Studiengebühren. Wer dagegen an staatlichen Hochschulen überhaupt eine passende Teilzeitoption findet, muss mit bürokratischem Aufwand regelmäßig einen Nachweis erbringen, warum er nicht in Vollzeit studieren kann", so der Experte für Hochschulzugang beim CHE. "Und selbst dann gibt es meistens kein wirkliches Teilzeit-Studiengangs-Modell, sondern man darf einfach länger studieren", so Hachmeister weiter. Auch die Förderlücke bei der Studienfinanzierung kommt erschwerend hinzu. Wer seinen Anspruch auf BAföG nicht verlieren möchte, darf bislang ohnehin nicht offiziell in Teilzeit studieren.
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