Soziale Selektivität bei Auslandsaufenthalten

Der Nutzen von Auslandsaufhalten ist für Kinder von Nichtakademiker-Eltern größer als für Kinder von Eltern mit Hochschulerfahrung. Dies zeigt eine Studie des CHE Centrum für Hochschulentwicklung. Die Studie untersucht die soziale Selektivität bei Auslandsstudium und -praktikum. Selbstvertrauen, Toleranz und Entscheidungsfreudigkeit werden bei Auslandsaufenthalten geschult. Für Studierende ohne akademischen Hintergrund seien die positiven Effekte größer. Trotz des höheren Nutzens eines Auslandsaufenthaltes gehen jedoch weniger Kinder von nicht Akademikern ins Ausland. Studierende aus Akademikerhaushalten treten zudem oft mehrere Aufenthalte an. Gründe für die Unterschiede sind häufig organisatorische und finanzielle Hürden. Probleme bei der Wohnungssuche und Unsicherheit über die Kosten schrecken Nicht-Akademikerkinder häufig ab. Nina Horstmann, eine der Autorinnen der CHE Studie, plädiert für die Abschaffung der Barrieren. Diese seien durch bessere Finanzierungsmöglichkeiten und weitere Serviceangebote relativ leicht zu beseitigen.

Die CHE- Studie geht zudem auf die soziale Selektivität in den verschiedenen Auslandsprogrammen ein. Dabei zeigt sich, dass diese beim Erasmus- Programm weniger ausgeprägt ist als bei anderen Programmen. Einfachere Zugangsvoraussetzungen seien ein möglicher Grund dafür, dass sowohl Nicht-Akademikerkinder als auch Studierende aus Akademikerhaushalten zahlreich am Erasmusprogramm teilnehmen.

Pressemitteilung CHE
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