Machbarkeitsstudie für eine nationale Plattform für die digitale Hochschullehre

Im Auftrag des Hochschulformus Digitalisierung hat das mmb Institut hat in Zusammenarbeit mit NEOCOSMO eine Studie zur Machbarkeit einer hochschulübergreifenden Plattform für die digitale Lehre in Deutschland durchgeführt und verschiedene Varianten zur Umsetzung entwickelt.

In den USA, aber nach und nach auch in Asien und Europa, werden kleine mobile Lerneinheiten oder größere umfassende Online-Kurse bereits immer wichtiger, in Deutschland nimmt man auf diesem Feld bislang jedoch noch wenig wahr. Eine solche Plattform wäre nicht nur für Studierende positiv, sondern könnte auch berufsbegleitende Qualifizierungen beinhalten und Life-Long-Learning fördern. 

Zunächst wurde Variante A entwickelt, die sich vor allem auf eine Vernetzung bereits bestehender Online-Angebote der deutschen Hochschulen konzentriert und diese mit Angeboten rund um das digitale Studieren erweitert. Nach weiteren Überlegungen und Kritik am Modell A wurde dann Variante B entwickelt, bei der es sich um ein eigenständiges Themenportal handelt, das ein begrenztes, aber qualitativ hochwertiges, digitales Bildungsangebot liefern kann und mit einer guten Usability verbindet.

Variante B entspricht zwar nicht ganz der ursprünglichen Idee für eine nationale Hochschulplattform, doch sprechen die durchgängige User Experience, die einfachere Umsetzbarkeit (auch aus rechtlicher Sicht), eine schnellere Umsetzungsgeschwindigkeit und eine bessere strategische Ausrichtungsmöglichkeit auf bestimmte Themen und Zielgruppen für das Modell. Für Variante A hingegen spricht, dass das Portal auf bereits existierenden Inhalten der Hochschulen aufbauen kann und diese zusammenführt, wodurch mehr Diversität und eine breitere Zustimmung der Hochschulen zu erwarten ist, die durch die Plattform repräsentiert werden.

Durch eine SWOT-Analyse kommen das mmb Institut und NEOCOSMO zu dem Schluss, dass beide Möglichkeiten rechtlich umsetzbar wären und man sie langsam miteinander verknüpfen sollte, um "eine offene, vernetzte Bildungsplattform mit bundesweitem Portal und integrierten Themenkanälen für Studium und berufsbegleitende Life-Long-Learning-Angebote umzusetzen".

Aufgrund der Komplexität eines solchen Unterfangens ist ein mehrstufiger Aufbauprozess wichtig, wobei sich die Kosten für die ersten zwei Jahre auf etwa 10,5 Millionen Euro und für das dritte und vierte Jahr auf 13 Millionen Euro belaufen werden. Danach – ab dem sechsten Jahr – kann man mit einem Kostenabfall rechnen, so dass sich die Summe dann auf etwa 3 bis 4 Millionen Euro beläuft. Außerdem wird es wichtig sein, dass viele deutsche Hochschulen und eventuell auch externe Gesellschafter ein "Joint Venture" bilden, um das Projekt mit seinen technologischen, rechtlichen und inhaltlichen Herausforderungen zu meistern.

Die gesamte Machbarkeitsstudie zum Nachlesen finden Sie hier.

 

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