Zahl der Studierenden ohne Abitur auf Höchststand

Berechnungen des CHE Centrums für Hochschulentwicklung zufolge nutzen derzeit so viele Menschen wie noch nie die Möglichkeit, über ihre berufliche Qualifikation einen Studienplatz zu erhalten. Rund 64.000 Menschen, darunter zunehmend mehr Frauen, erlangten 2019 an deutschen Hochschulen einen Studienplatz über den "dritten Bildungsweg". Das entspricht einem Zuwachs um 1.750 Personen im Vergleich zum Vorjahr und einem Anteil von 2,2 Prozent an der gesamten Studierendenschaft. In Niedersachsen beträgt der Anteil der Personen ohne Abitur an allen Erstsemestern 2,1 Prozent, basierend auf den Daten aus dem Jahr 2019. Die meisten Erstsemester ohne allgemeine Hochschul- und Fachhochschulreife schreiben sich laut der CHE Untersuchung in Hamburg, Thüringen und Bremen ein.

"Das Studium über den beruflichen Weg hat sich als Alternative zum klassischen Abitur in Deutschland etabliert. Damit steht die hochschulische Bildung sehr viel mehr Menschen offen als noch zu Beginn der 2000er Jahre“, erläutert Frank Ziegele. „Zudem zeigt der erneute Rekordwert bei den Studierenden ohne Abitur, dass die übliche Trennung zwischen akademischer und beruflicher Bildung für die heutigen Bildungsbiografien längst nicht mehr greift", so der Geschäftsführer des CHE.

Insgesamt befinden sich unter den zehn Hochschulen, die deutschlandweit beim Studium ohne Abitur am stärksten nachgefragt sind, acht private und zwei staatliche Einrichtungen. Dennoch findet sich der überwiegende Teil der Studierenden ohne Abitur weiterhin im staatlichen Hochschulbereich.

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