Qualitätspaket Lehre: Wertschätzung von Lehre an deutschen Hochschulen gestiegen

Seit Januar 2013 führt ein Konsortium, bestehend aus dem Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Prognos AG, eine begleitende Programmevaluation über das Bund-Länder-Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre (Qualitätspakt Lehre) durch. Insgesamt 186 Hochschulen, davon 17 aus Niedersachsen, wurden für die Förderung ausgewählt. Die im Auftrag des BMBF erfolgte Begleitevaluation der ersten Förderperiode (2011-2016) versucht das Programm aus verschiedenen Blickwinkel sowie dessen Wirkung zu analysieren. Folgende zentrale Aspekte wurden im Abschlussbericht mittels quantitativer und qualitativer Erhebungsmodelle dargelegt:

Strukturen und Rahmenbedingungen auf der Programmebene

  • Stellt sich zur Sicherung und Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen Lehre als adäquates und zeitlich passendes Förderinstrument heraus
  • Antrags-, Auswahl- und Bewilligungsverfahren können insgesamt positiv bewertet werden; nur bei einzelnen Schritte, wie der wahrgenommenen Intransparenz bei Angaben zu formalen und inhaltlichen Auswahlkriterien, gibt es im Detail Verbesserungsvorschläge

Strukturen, Rahmenbedingungen und Umsetzung auf der Projektebene

  • Anschlussfähigkeit des Programms an die Gesamtstrategie sowie weiteren Initiativen der jeweiligen Hochschule ist bislang noch nicht überall erfolgt
  • hochschulintern als auch -extern ein vielfältiger Austausch sowie eine Vernetzung in und zwischen den durch den Qualitätspakt Lehre geförderten Hochschulen
  • Geringe Konkurrenzwahrnehmung unter den Projekten
  • Finanzierungsproblematik der Hochschulen auf Grund rückläufiger Grundmittelvolumina und Kürzungsvorgaben der Landeshaushalte

Wirkungen des Qualitätspakts Lehre

  • Leistet im Zusammenwirken mit weiteren Fördermitteln und Initiativen (z. B. Hochschulpakt 2020) einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Personalausstattung – neu geschaffene Professuren und Gastprofessuren sowie die Einstellung neuer wissenschaftlicher Mitarbeiter/-innen und studentischer Tutoren/-innen und Mentor/-innen vollbringen eine wichtige Unterstützungsarbeit
  • Auch das Interesse für didaktische Weiterbildungen konnte bei zunächst weniger zugänglichen Personengruppen mit Hilfe entsprechender Anreizsysteme wie Lehrpreisen oder exklusiven Veranstaltungsreihen geweckt werden
  • Stellenwert und die Wertschätzung guter Lehre ist spürbar gestiegen und die Thematik werde in der Hochschullehre (nachhaltig) etabliert

Um die Entwicklung fortführen zu können, werden am Schluss einige Handlungsempfehlungen abgeleitet:

  • Transparenz und angemessenen zeitlichen Fristen in Antrags-, Auswahl- und Bewilligungsverfahren,
  • Synergieeffekten/Anknüpfungsmöglichkeiten im Förderumfeld des Qualitätspakts Lehre müssen gezielter genutzt werden,
  • Unterstützung der Vernetzung geförderter Projekte/Hochschulen,
  • Sicherung einer flexiblen und konsistenten Ausgestaltung struktureller und prozessualer Aspekte der Programmsteuerung/-durchführung,
  • stärkere Fokussierung auf die strategische Einbettung der Projekte,
  • Beförderung des Transfers und Sicherung von Nachhaltigkeit.

 

Pressemitteilung BMBF
Link zum Abschlussbericht der Programmevaluation

 

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