DZHW untersucht Entwicklung der Studienabbruchquote

Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) hat auf Basis des Absolvent*innen-Jahrgangs 2020 neue Zahlen zu der Entwicklung der Studienabbruchquoten in Deutschland vorgestellt. Dabei wurden auch pandemiebedingte verlängerte Studienzeiten im Sommersemester 2020 mitberücksichtigt – jedoch habe sich zu Beginn der Coronazeit die Studienabbruchquote nicht wesentlich erhöht. Laut DZHW beträgt die durchschnittliche Studienabbruchquote für Bachelorstudiengänge 28 Prozent und für Masterstudiengänge 21 Prozent. Im Vergleich zu früheren Zahlen bleibt die Abbruchquote für die Bachelorstudiengänge relativ konstant, während für die Masterstudiengänge ein Anstieg um 4 Prozentpunkte gegenüber der letzten Berechnung von 2020 zu verzeichnen ist. Signifikante Unterschiede lassen sich bei den Hochschularten feststellen: an den Universitäten liegt die Quote für Bachelorstudiengänge bei 35 Prozent, bei den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) dagegen nur bei 20 Prozent. Der Unterschied relativiert sich etwas, wenn die einzelnen Fächergruppen betrachtet werden, jedoch sind die Universitäten weiterhin stärker vom Problemfeld Studienabbruch betroffen.

Überdurchschnittlich gestiegene Abbruchquoten verzeichnet das DZHW insbesondere bei Bachelorstudiengängen in den Geisteswissenschaften (jetzt 49 Prozent, vorher 41 Prozent), die an den HAW nicht vertreten sind. Deutlich gestiegen sind aber auch die Abbruchquoten an Universitäten in den mathematischen und naturwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen (jetzt 50 Prozent, vorher 43 Prozent), an den HAW ist die Quote dagegen bei 39 Prozent verblieben. Im Masterstudium dagegen fällt die Studienabbruchquote insgesamt deutlich geringer aus: sie beträgt bei den Universitäten 20 Prozent, ist aber bei den HAW angestiegen auf 23 Prozent. Weiterhin hohe Abbruchquoten werden bei den Bildungsausländer*innen festgestellt: für Bachelorstudiengänge 41 Prozent (vorher 49 Prozent) und Masterstudiengänge 28 Prozent (vorher 26 Prozent). Alle Ergebnisse der Untersuchung – mit detaillierten Studienabbruchquoten zu den verschiedenen Fächergruppen – sind im aktuellen DZHW-Brief 5/2022 nachzulesen.