Kindheitspädagogik studieren

Arbeit mit Kindern und Familien – Kindheitspädagogik studieren

Kinder brauchen gute Pädagog*innen – von Anfang an!

Daher sind Fachkräfte in der frühen Bildung gefragt. Es gibt unterschiedliche Wege in die pädagogische Arbeit mit Kindern und Familien. Viele Fachkräfte, die heute mit Kindern in Kitas arbeiten, haben eine Fachschulausbildung als Erzieher*in abgeschlossen. Aber auch ein Studium eröffnet den Zugang in dieses Arbeitsfeld – und darüber hinaus viele weitere berufliche Möglichkeiten.

Bachelorstudium Kindheitspädagogik

Das Studium der Kindheitspädagogik führt in drei Jahren zum Bachelorabschluss und zur staatlichen Anerkennung als Kindheitspädagog*in.

Die Anforderungen an frühe Bildung sind heute wesentlich höher als früher. Kindheitspädagogische Studiengänge vermitteln Kompetenzen in allen Bereichen der Arbeit mit Kindern und Familien. In integrierten Praxisphasen können Studieninhalte systematisch mit praktischen Erfahrungen verknüpft werden (mind. 900 Stunden, wie die Fachschulausbildung zum/zur Erzieher*in). Im Unterschied zu einer rein berufspraktischen Qualifizierung beinhaltet das Studium die Einübung und Reflexion wissenschaftlicher Methoden, z.B. im Kontext studentischer Forschungsarbeiten.

 

Im Rahmen der Erzieher*innenausbildung erbrachte Leistungen können auf Antrag auf das Studium der Kindheitspädagogik angerechnet werden. Dadurch werden entsprechende Prüfungsleistungen ersetzt und der Studienalltag erleichtert. Mit einem Abschluss als Erzieher*in ist an einigen Hochschulen ein verkürztes Studium der Kindheitspädagogik möglich. Der Bachelorabschluss kann damit in zwei Jahren erreicht werden.

 

Kindheitspädagoginnen und Kindheitspädagogen sind in Bereichen tätig, in denen die Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern bis zu zehn Jahren und die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten im Mittelpunkt stehen. Der Abschluss ermöglicht die Tätigkeit in Kindertageseinrichtungen und weiteren Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe. Darüber hinaus eröffnet ein Hochschulabschluss Zugang zu Leitungsfunktionen sowie Perspektiven in kindheitspädagogischer Forschung und Entwicklung.
In Niedersachsen bieten drei staatliche Hochschulen kindheitspädagogische Studiengänge an:

Die folgende Tabelle kann nach rechts gescrollt werden.
Übersicht HS Emden/Leer HAWK Ostfalia
Studienort: Emden Hildesheim Wolfsburg

Studienart: Präsenz, Vollzeit Präsenz, Vollzeit Präsenz, Vollzeit berufsbegleitend, Blended Learning

Umfang: 6 Semester 180 ECTS 6 Semester 180 ECTS 7 Semester 210 ECTS

Zulassung: zulassungsbeschränkt kein Vorpraktikum zulassungsbeschränkt Vorpraktikum wird empfohlen zulassungsfrei kein Vorpraktikum

Beginn: Wintersemester Sommer- und Wintersemester Wintersemester

Besonderheiten: Hochschullernwerkstatt "FrühWerk" Kinderdigitallabor "KiDiLab" weitere Werkstätten und Labore (Kunstwerkstatt, Körper/Bewegung/Psychomotorik, Musikwerkstatt, Theaterlabor) Lernwerkstätten mit Praxiskooperation ästhetischer Schwerpunkt mit Werkstatt und Labor Sprachwerkstatt Klang- und Musikwerkstatt Studienvertiefung "KiMsta" (Kinder mit Missbrauchserfahrungen stabilisieren) Blended Learning Lernwerkstatt Bewegungsraum Simulationslabor Medienwerkstatt Kindernotfälle und Notfallmanagement

Informationen der Hochschulen zu den Bachelorstudiengängen

Weitere Studiengänge, die für die Arbeit mit Kindern und Familien qualifizieren

Auch andere (sozial-)pädagogische und erziehungswissenschaftliche Studiengänge qualifizieren für die Arbeit mit Kindern und Familien. In vielen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe ist aber eine staatliche Anerkennung erforderlich.

Das Studium der Sozialen Arbeit oder der Heilpädagogik führt zu einer staatlichen Anerkennung, die auch die Tätigkeit als Fachkraft in niedersächsischen Kitas ermöglicht. Darüber hinaus ermöglicht eine Sonderregelung in § 9 NKitaG auch Absolventinnen und Absolventen weiterer pädagogischer Studiengänge eine Tätigkeit in Kitas. Voraussetzung ist, dass Studienanteile im Umfang von mindestens 80 Credit Points auf die Arbeit mit Kindern in Tageseinrichtungen für Kinder ausgerichtet sind (§ 9 Abs. 2 Nr. 4 NKiTaG). Mehrere erziehungswissenschaftliche Studiengänge in Niedersachsen haben einen solchen Schwerpunkt und sind dafür vom Kultusministerium anerkannt.

 

Und nach dem Bachelor?

Wer nach einem kindheitspädagogischen Bachelorabschluss weiter studieren möchte, findet ein vielfältiges Angebot an Masterstudiengängen. Dabei gibt es zum einen ausdrücklich kindheitspädagogische Masterstudiengänge mit verschiedenen Ausrichtungen – z.B. auf Professionalisierung, auf Leitung oder auf Forschung. Zum anderen gibt es breiter angelegte kindheitswissenschaftliche und erziehungswissenschaftliche Studiengänge sowie Studiengänge im Bereich der Sozialen Arbeit, die Absolventinnen und Absolventen aus der Kindheitspädagogik aufnehmen. Dies sind z.B. solche, in denen es um Sozialmanagement und Organisationsentwicklung oder um Beratung geht. Einen kindheitspädagogischen Schwerpunkt haben auch Studiengänge, die für das Lehramt an Fachschulen für Sozialpädagogik qualifizieren.

Mehrere Universitäten in Niedersachsen bieten Masterstudiengänge mit kindheitspädagogischem Schwerpunkt an.

Zur Studiengangssuche

Fachkräftebedarf in Niedersachsen

Sowohl in Kindertageseinrichtungen als auch in anderen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe ist der Fachkräftebedarf derzeit sehr hoch. Gleichzeitig professionalisiert sich das System der Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit stetig weiter, und mit steigenden fachlichen Anforderungen entwickeln sich auch neue berufliche Perspektiven.

 

Kindheitspädagogische Bachelorabschlüsse und die staatliche Anerkennung von Kindheitspädagoginnen und Kindheitspädagogen gelten bundeslandübergreifend.

Anerkennung ausländischer Abschlüsse

Im Ausland ist ein Hochschulabschluss für die Tätigkeit als qualifizierte Fachkraft in der frühen Bildung üblich. Nach wie vor ist es aber für ausländische Fachkräfte oft ein langer und komplizierter Weg, ihren Abschluss in Deutschland anerkennen zu lassen.

Eine Anerkennung als Erzieher*in in Deutschland ist für pädagogische Fachkräfte mit (ausländischem) Studienabschluss in der Regel nicht möglich oder sehr aufwändig. Eine staatliche Anerkennung als Kindheitspädagog*in ist dagegen möglich. Dazu muss ein Antrag auf "Prüfung einer gleichwertigen Befähigung zur Erlangung der staatlichen Anerkennung auf dem Gebiet der Kindheitspädagogik" gestellt werden. Hierfür finden Sie Ansprechpersonen an den niedersächsischen Hochschulen, die die staatliche Anerkennung verleihen und ggf. auch individuelle Anpassungslehrgänge anbieten.