Mitte Juni gaben Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Startschuss für die "Kleine Fächer-Wochen". Im Rahmen dieser Initiative erhalten 17 Hochschulen eine Förderung für die Präsentation und Vernetzung ihrer kleinen Fächer während des kommenden Wintersemesters. Die geförderten Projekte wurden von einem unabhängigen Gutachtergremium ausgewählt und zeigen ein breites Spektrum an Fächern und Veranstaltungsformaten: In Ausstellungen, Vorträgen, Diskussionen und Begegnungen für die interessierte Öffentlichkeit sowie für Schulklassen präsentieren sich Fächer von Musiktherapie über Bioinformatik und Mathematik bis hin zu den Osteuropastudien.
Von der Initiative erhofft sich HRK-Präsident Peter-André Alt: "Die gemeinsame Initiative soll diese Fächer stärken, die in der deutschen Hochschullandschaft eine wichtige, aber selten wahrgenommene Rolle spielen. Sie will die wissenschaftlichen Leistungen der Kleinen Fächer sichtbarer machen, über Studienmöglichkeiten und Berufsperspektiven informieren und die Alltagsrelevanz der Kleinen Fächer erlebbar machen."
Auf der Website der HRK finden Sie regelmäßige Updates zu den Projekten der Kleinen Fächer-Wochen sowie Informationen zu den Hintergründen des Projekts.
Unter "Kleinen Fächern" versteht man laut Definition der Arbeitsstelle Kleine Fächer an der Universität Mainz eigenständige Fächer, die je Universitätsstandort, an dem sie vorkommen, nicht mehr als drei unbefristete Professuren haben. Dabei darf es deutschlandweit maximal zwei Ausnahmen geben. In Deutschland gibt es aktuell 153 kleine Fächer mit insgesamt 2.488 Professuren.
In Niedersachsen finden sich 81 der kleinen Fächer mit insgesamt 191,5 Professuren. Sie verteilen sich auf die zehn Standorte Technische Universität Braunschweig, Technische Universität Clausthal, Universität Göttingen, Medizinische Hochschule Hannover, Universität Hannover, Universität Hildesheim, Universität Lüneburg, Universität Oldenburg, Universität Osnabrück und Universität Vechta. Etwas mehr als die Hälfte (46 Fächer) sind dabei an nur einer Hochschule in Niedersachsen vertreten, am häufigsten (sechs Standorte) gibt es das Fach Musikpädagogik. Die meisten kleinen Fächer (46) beheimatet die Universität Göttingen.