Neues Label soll Nachhaltigkeit von Hochschulen bundesweit evaluieren

Ab einer gewissen Größe ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen Pflicht. Um bewerten zu können wie nachhaltig deutsche Hochschulen arbeiten, fehlt es jedoch bisher an einem einheitlichen System. Hier setzt nun ein Projekt der Technischen Universität (TU) Dresden an. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Sitz im niedersächsischen Osnabrück fördert das neue Nachhaltigkeitslabel mit 276.800 Euro. Auch 13 andere Hochschulen aus der ganzen Republik wirken an dem deutschlandweiten Projekt mit, aus Niedersachsen sind die Leuphana Universität Lüneburg und die Universität Oldenburg beteiligt.

"Nur etwa fünf Prozent der deutschen Hochschulen erstellen derzeit Nachhaltigkeitsberichte", so Projektleiter Prof. Dr. Remmer Sassen von der TU Dresden. Aktuell bestehen keine einheitlichen Bewertungssysteme für die Nachhaltigkeitsperformance deutscher Hochschulen, weshalb sich Sassen zufolge die wenigen Berichte teils erheblich voneinander unterscheiden und somit nicht vergleichbar sind. Ziel des Vorhabens der TU Dresden soll es daher sein, mit einem fünfstufigen Label die Nachhaltigkeit verschiedener hochschulrelevanter Handlungsfelder zu bewerten.

Als zentrale hochschulspezifische Handlungsfelder für nachhaltige Entwicklung wurden folgende Bereich identifiziert: Lehre, Forschung (disziplinübergreifend Wissen generieren), Betrieb, Governance (Werteverständnis und Leitbild) und Transfer (Prozesse mitgestalten). Jeder Bereich soll mit fünf bis zehn Kriterien und Indikatoren von 0 bis 5 skaliert werden. Fortschritte deutscher Hochschulen in Sachen Nachhaltigkeit können hierdurch messbar und besser steuerbar werden. Mindestens zehn der teilnehmenden Universitäten sollen außerdem bis zum Projektende Nachhaltigkeitsberichte veröffentlichen.

Hier geht es zur Pressemitteilung der DBU.

 



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