Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellte in Berlin die Ergebnisse der von ihnen geförderten Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) zum Studienabbruch vor. Demnach brechen 29 Prozent aller Bachelorstudierenden ihr Studium ab (32 Prozent an Universitäten, 27 Prozent an Fachhochschulen). Die Zahl ist an den Universitäten leicht gesunken, an den Fachhochschulen dagegen angestiegen. Aber immerhin haben 43 Prozent von ihnen ein halbes Jahr nach Verlassen der Hochschule eine Berufsausbildung aufgenommen und 31 Prozent sind erwerbstätig. Unter denjenigen, die ein Bachelorstudium abgebrochen haben, sind laut der Befragung unbewältigte Leistungsanforderungen im Studium der häufigste Grund für den Abbruch (30 Prozent). Am zweithäufigsten (17 Prozent) wurde mangelnde Studienmotivation genannt.
"Der frühe Zeitpunkt eines Studienabbruchs und der schnelle Wechsel in eine Ausbildung weisen darauf hin, dass viele junge Menschen noch nicht genau wissen, welchen Berufsweg sie einschlagen möchten. Das zeigt, wie wichtig eine gute Berufsorientierung bereits in der Schulzeit ist, hier hat der Bund zuletzt seine Angebote massiv ausgebaut. Gleiches gilt für die gezielte Unterstützung von Studienanfängern, die dabei hilft, Studienabbrüche zu vermeiden", sagt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka.
Eine Teilstudie – gefördert von der Stiftung Mercator – hat ergeben, dass die Studienabbruchquote von Bildungsinländern, der einzigen bislang statistisch erfassbaren Gruppe von Studierenden mit Migrationshintergrund, mit 43 Prozent im Bachelorstudium überdurchschnittlich hoch ist. "Die Studie hat verdeutlicht, dass die Bewältigung eines Studiums für Menschen aus Zuwanderungsfamilien eine besondere Herausforderung darstellt. Erstakademiker aus Zuwanderungsfamilien sind sogar doppelt benachteiligt – durch ihren Migrationshintergrund, aber vor allem durch ihre soziale Herkunft", erläutert Wolfgang Rohe, Geschäftsführer der Stiftung Mercator.
Pressemitteilung BMBF
Download DZHW-Studie "Zwischen Studienerwartungen und Studienwirklichkeit"
Download DZHW-Teilstudie: "Ursachen des Studienabbruchs bei Studierenden mit Migrationshintergrund"
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