Mehr Studierende, aber weniger Studien-Anfänger*innen

Es gibt immer mehr Studierende an deutschen Hochschulen – trotz der Corona-Pandemie auch immer mehr internationale Studierende – darunter jedoch weniger Studienanfänger*innen als bisher. Laut ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind 2.948.700 Studierende im laufenden Wintersemester 2020/2021 an einer Hochschule in Deutschland eingeschrieben. Im Vergleich zum vorherigen Wintersemester ist das ein Plus von 2 Prozent (57.600 Studierende mehr). Vor allem die Fachhochschulen sind weiter im Aufwind; dort sind aktuell 1.074.300 Studierende eingeschrieben, 5 Prozent mehr als im vorherigen Wintersemester.

Die Zahl der Studienanfänger*innen ist jedoch zum dritten Mal in Folge gesunken. Im gesamten Studienjahr 2020, bestehend aus Sommersemester 2020 und Wintersemester 2020/2021, haben 488.600 Menschen erstmals ein Studium an einer deutschen Hochschule begonnen – 4 Prozent weniger als im vorherigen Studienjahr 2019. Ursächlich sei laut Destatis neben der Corona-Pandemie auch der nur unvollständige niedersächsische Abiturjahrgang 2020 durch die Wiedereinführung von G9 an Gymnasien. 

Laut einer Schnellumfrage des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ist auch die Zahl internationaler Studierender an deutschen Hochschulen im Wintersemester 2020/2021 weiter gestiegen. Aktuell sind trotz Corona-Pandemie 330.000 internationale Studierende eingeschrieben; auch die Zahl internationaler Studienanfänger*innen nahm nur um rund ein Prozent ab und liegt nach Hochrechnung weiterhin bei rund 78.000. Knapp 40 Prozent der befragten Hochschulen schätzen zudem, dass fast alle internationalen Studienanfänger*innen inzwischen vor Ort sind, obwohl derzeit digitaler Studienbetrieb stattfindet. 

Die DAAD-Hochrechnung auf Basis der Umfrageergebnisse ergab für 38 Prozent der Hochschulen keine Veränderung bei der Zahl eingeschriebener internationaler Studierenden, für 16 Prozent sogar gestiegene Zahlen. An 27 Prozent der Hochschulen kam es zu einem deutlichen und an 19 Prozent zu einem leichten Rückgang. Bei den neu eingeschriebenen Gast- oder Austauschstudierenden zeigt sich laut Hochrechnung jedoch ein starker Rückgang für internationale Studierende ohne Abschlussabsicht, deren Zahl um 53 Prozent sank. Die Zahl der internationalen Studienanfänger*innen mit Abschlussabsicht steigt dagegen deutlich um 17 Prozent auf über 67.000 Studierende an. Die Kunst- und Musikhochschulen haben insgesamt den stärksten Zuwachs bei eingeschriebenen internationalen Studierenden und verzeichnen rund 25 Prozent mehr internationale Studierende als zuvor. 

Zur Pressemitteilung des DAAD 

 

Bild: © PPAMPicture/iStock.com