Es ist hinlänglich bekannt: Der Lehrkräftemangel in Deutschland stellt ein großes Problem dar, besonders die MINT-Fächer sind betroffen. Gelingt es nicht, diese Versorgungslücke zügig zu schließen, droht Deutschland gar ein Bildungsnotstand. Der vom Stifterverband entwickelte "Lehrkräftetrichter" macht nun eine bedeutende Ursache des Problems sichtbar: Die hohe Schwundquote in der Lehrkräfteausbildung.
Schon die Zahl der Studienanfänger*innen im Lehramtsstudium ist mit etwa 50.000 zu gering, um dem Lehrkräftemangel zu begegnen. Hinzu kommt jedoch, dass im Laufe des Studiums die Zahl stark zurückgeht. Allein im ersten Semester bricht jede*r dritte Studierende ab. Doch auch in allen weiteren Ausbildungsstufen gehen Studierende verloren. Am Ende werden nur etwa 50 Prozent der Studienanfänger*innen jemals als Lehrkräfte tätig.
Als Gegenmaßnahme appelliert der Stifterverband an die zuständigen Ministerien, Zugang und Wechsel in das Lehramtsstudium flexibler zu gestalten und für neue Zielgruppen zu öffnen. Eine Fortführung des Studiums müsse für die Studierenden von allen Beteiligten attraktiver gestaltet werden. Für konkrete bildungspolitische Maßnahmen werden zudem weitere Datengrundlagen benötigt, entsprechende Datenlücken müssten schnellstmöglich geschlossen werden. Lösungsansatz wie der angekündigte Aufbau-Studiengang für Quereinsteiger*innen in Hamburg begrüßt der Stifterverband ausdrücklich. Zudem engagiert sich der Stifterverband mit seiner neu entwickelte Zukunftswerkstatt "Lehrkräfteausbildung neu denken" auch selbst für eine attraktive Lehrkräftebildung.
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