HRK-Appell: Rettung der Bildungsberatung "Garantiefonds Hochschule"

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) appelliert eindringlich an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), seine Entscheidung zur Einstellung der Förderung des "Garantiefonds Hochschule" (GF-H) ab 2024 zu überdenken. Diese Maßnahme, die im Widerspruch zum Fachkräftemangel und dem Koalitionsvertrag stünde, gefährde die Bildungsberatung für junge zugewanderte Menschen in Deutschland.

Der Fachkräftemangel in Deutschland stellt eines der drängendsten Probleme der Wirtschaft und Gesellschaft dar. Dennoch plant die Bundesregierung, das bewährte Bundesprogramm Garantiefonds Hochschule zum Jahresende 2023 zu beenden. Das GF-H-Programm hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten als einzigartiges Instrument zur Unterstützung junger zugewanderter Ratsuchender auf ihrem Bildungsweg bewährt.

Die Bildungsberatung GF-H unterstützt die Beratungseinrichtungen der Hochschulen dadurch enorm. Als eine unentgeltliche, studienfächerübergreifende, überregionale und unabhängige Studienberatung im gesamten Bundesgebiet bietet sie Unterstützung an 22 festen Standorten und über 100 mobilen Beratungsstandorten. Dort werden zugewanderte Menschen in ihrer beruflichen und gesellschaftlichen Integration unterstützt, insbesondere bei der Vorbereitung durch Sprachkurse und der anschließenden Aufnahme eines Hochschulstudiums bzw. der Fortsetzung eines im Herkunftsland begonnenen Studiums in Deutschland. Die Kernthemen umfassen Studienberatung, Studienfachberatung und Studienfinanzierung.

Die GF-H-Bildungsberater*innen erstellen gemeinsam mit den Ratsuchenden individuelle Bildungspläne und begleiten sie sowohl vor als auch während ihrer akademischen Ausbildung. Das Ziel ist eine erfolgreiche Studienaufnahme, der Abschluss eines Hochschulstudiums und eine akademische Berufstätigkeit in Deutschland. Die hochschulorientierte Studienberatung der Bildungsberatung GF-H trägt zur gesamtgesellschaftlichen Integration junger Zugewanderter bei, und die Nachfrage nach dieser Beratung ist ungebrochen groß.

Prof. Dr. Bernd Scholz-Reiter, HRK-Vizepräsident für Internationale Angelegenheiten, betont die Bedeutung des Förderprogramms: "Die Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der Unterstützungsstruktur für junge Zugewanderte bei der Vorbereitung auf ein Hochschulstudium in Deutschland. Studien zeigen, wie wichtig diese Art von Unterstützung für Geflüchtete ist, um sowohl persönlich als auch beruflich in Deutschland Fuß zu fassen. Dies kann ich auch aus eigener Erfahrung an meiner früheren Hochschule, der Universität Bremen, bestätigen.

Gerade angesichts der immer dringlicher werdenden Notwendigkeit, den Fachkräftebedarf in allen gesellschaftlichen Bereichen zu sichern, handelt es sich um eine kluge Investition –  nicht nur in die Zukunft dieser jungen Menschen, sondern auch für unsere Gesellschaft. Die HRK appelliert dringlich an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seine Entscheidung, die Förderung des Garantiefonds Hochschule ab 2024 einzustellen, zu überdenken."

Eine Petition zur Rettung des Garantiefonds Hochschule wurde bereits am 20. September 2023 an das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend übergeben. Da die Beratungen und Verhandlungen über den Bundeshaushalt 2024 noch andauern, ist eine Unterstützung der Petition aber weiterhin möglich.

Zur Pressemitteilung der HRK
 

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