Hochschul-, Fächer- und Schulartwahl: Ratgeber zum Lehramtsstudium

Wer sich für ein Lehramtsstudium interessiert, sieht sich im Vorfeld des Studienbeginns mit vielen Entscheidungen konfrontiert: Neben der Fächer- und Schulartwahl ist auch die richtige Ausbildungsstätte auszuwählen, denn nicht jede Hochschule bietet das Lehramtsstudium für alle Schulformen an. Der Ratgeber "CHE kurz + kompakt: Lehramt studieren" des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) bietet Interessent*innen des Lehramtsstudiums eine Orientierung bei der Hochschulwahl.

Zu den aktuell 72 Universitäten und pädagogischen Hochschulen in Deutschland, die ein vollständiges Lehramtsstudium anbieten, kommen noch Hochschulen für angewandte Wissenschaften oder Kunst- und Musikhochschulen dazu, die in einzelnen Fächern ausbilden. 83 Prozent der Hochschulen, die ein vollumfängliches Lehramtsstudium anbieten, qualifizieren für die Ausbildung in der Sekundarstufe II oder für das Lehramt an Gymnasien. 71 Prozent bieten Angebote für die Sekundarstufe I an, 68 Prozent für Grundschule, 63 Prozent für Berufsschule und Ausbildungsangebote für das Lehramt Sonderpädagogik werden nur bei 40 Prozent der Einrichtungen angeboten.

Rund 45.000 Lehramtsstudienanfänger*innen wurden im Wintersemester 2022/23 in Deutschland verzeichnet. Aktuell absolvieren 28.000 Studierende ihr Lehramtsstudium mit einem Master oder Staatsexamen. Wer sich für ein Lehramtsstudium einschreibt, muss sich in der Regel für eine Schulart entscheiden, welche dann auch die Anzahl der Studienfächer bestimmt. Die Fächer wiederum wirken sich auf den späteren Berufsalltag aus: So sind Sprachen aufgrund der hohen Vor- und Nachbereitung von Leistungskontrollen besonders korrekturintensiv.

Wer sein Fach oder seine Schulart im Laufe des Studiums wechseln möchte, muss einige bürokratische Hürden und gegebenenfalls eine Verlängerung des Lehramtsstudiums in Kauf nehmen. Auch die Finanzierung von Praxisphasen und einer niedrigen Vergütung im Referendariat sollte von den angehenden Lehramtsstudierenden berücksichtigt werden.

Autorin Bianca Brinkmann plädiert: "Angesichts des immensen prognostizierten Fachkräftebedarfs im Lehramt sollte das Studium so gestaltet sein, dass wir möglichst wenige Menschen, die den Lehrer*innenberuf anstreben, während des Studiums verlieren und Interessierten, die sich erst im späteren Studienverlauf für das Lehramt entscheiden, nicht den Zugang durch starre Studienordnungen verwehren."

Zur Pressemitteilung der CHE

In Niedersachsen lässt sich ein Lehramtsstudium übrigens an einigen Standorten absolvieren: An den Universitäten Göttingen, Hannover, Vechta, Oldenburg, Lüneburg, Braunschweig, Hildesheim und Osnabrück werden Lehramtsstudiengänge angeboten. Weitere Informationen zum Lehramtsstudium in Niedersachsen gibt es auf der Seite zum Studienangebot im Lehramt und im Downloadbereich. Eine Übersicht zu den Lehramtstudienstandorten der einzelnen Bundesländer kann auf der Übersichtskarte des CHE eingesehen werden.

 

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