HFD-Studie: Veränderungen der Hochschullehre durch die Pandemie

Die vom Hochschulforum Digitalisierung (HFD) in Auftrag gegebene Studie "Zukunftskonzepte in Sicht? Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die strategische Hochschulentwicklung" zeigt, dass seit Beginn der Pandemie eine deutliche Veränderung der Digitalisierung der Hochschullehre stattgefunden hat. Dies werde sich wahrscheinlich auch in Zukunft fortsetzen.

An der Studie teilgenommen haben die Leitungen von 126 deutschen Hochschulen. Das entspricht insgesamt 30 Prozent aller vom Statistischen Bundesamt geführten Hochschulen in Deutschland. An 45 Prozent dieser Hochschulen ist während der Pandemie eine Mischung aus Präsenz- und Online-Lehre entstanden. Weitere 45 Prozent der Hochschulen hatten derartige Schritte bereits vor Beginn der Pandemie angestoßen. Das Bestreben, dauerhaft eine hybride Lehre zu gestalten und die Vorteile aus Präsenz- und Online-Formaten zu kombinieren, ist laut dem HFD an vielen Hochschulen groß.

Das begrüßt auch Julius-David Friedrich, Projektleiter für das Hochschulforum Digitalisierung beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung: "Die Krise ist eine Chance, veraltete Lernformate, wie die Vorlesung, in Frage zu stellen". Gerade wenn es um Wissensvermittlung gehe, lasse sich dies gut in Online-Formaten abbilden. Die Präsenzzeit könne dann viel stärker für den Austausch und das gemeinsame Entwickeln und Arbeiten genutzt werden, so Friedrich.

Auch nach dem Ende der Pandemie sollen diese Veränderungen weitergeführt werden. Zwar möchten rund 30 Prozent die neuen, hybriden Formate nur punktuell beibehalten, jedoch streben ganze 44 Prozent der befragten Hochschulen die Weiterentwicklung der neuen Strategien an. Es wird geschätzt, dass der Anteil an Präsenzlehre künftig bei ca. 60 Prozent liegen werde, was eine Reduktion um rund ein Viertel bedeutet.

Allerdings wurden dafür vielerorts noch keine langfristigen Strategien entwickelt. Auf der einen Seite liegt das an dem immer noch sehr unvorhersehbaren Pandemie-Geschehen. Auf der anderen Seite fehlt es laut der Studie aber auch an finanziellen Mitteln, IT-Fachkräften und der passenden Infrastruktur. Diese und andere Fragen müssen daher noch beantwortet werden.

Hier finden Sie die gesamte Studie zum Download als PDF.

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