Fast jede zehnte Lehrkraft war 2023 Quer- oder Seiteneinsteiger*in

Aufgrund des Lehrkräftemangels unterrichten an Deutschlands Schulen immer mehr Lehrkräfte ohne anerkannte Lehramtsprüfung, sogenannte Quer- oder Seiteneinsteiger*innen. Als Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger bezeichnet man Personen, die über kein abgeschlossenes Lehramtsstudium verfügen und die ohne das Absolvieren des eigentlichen Vorbereitungsdienstes (Referendariat) in den Schuldienst übernommen werden. Quereinsteigerinnen und -einsteiger haben im Gegensatz dazu das Referendariat absolviert.

Im Schuljahr 2022/2023 war laut dem Statistischen Bundesamt fast jede zehnte Lehrkraft Quer- oder Seiteneinsteiger*in: Rund 71.100 der insgesamt 724.800 Lehrkräfte dort hatten keine anerkannte Lehramtsprüfung. Der Anteil stieg somit von 5,6 Prozent im Schuljahr 2012/2013 auf 9,8 Prozent im Schuljahr 2022/2023. An beruflichen Schulen ist der Anteil von Quer- und Seiteneinsteiger*innen mit 21,2 Prozent noch höher: 26.200 der insgesamt 123.500 Lehrkräfte an den beruflichen Schulen waren hier Quer- oder Seiteneinsteiger*in.

2022 stieg die Zahl der Studienanfänger*innen in Lehramtsstudiengängen um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Allerdings verzeichnete die Anzahl der Studienanfängerinnen im Vergleich zu den letzten zehn Jahren einen Rückgang von 2,1 Prozent. Auch die Zahl der ausgebildeten Lehrkräfte war 2022 zuletzt rückläufig: Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl nur geringfügig, im Zehnjahresvergleich aber um 10,5 Prozent.

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