Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) analysierte erstmals Daten von Studierenden, die eine pandemiebedingte Überbrückungshilfe beantragten, im Vergleich zu Studierenden, die keinen Antrag stellten. Über die Vergabe der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Überbrückungshilfe wurde anhand des Kontostands der Studierenden entschieden. Folgende Fragen standen bei der DZWH-Untersuchung im Fokus: Stellen eher Studierende aus Nicht-Akademikerfamilien einen Antrag? Zeigen sich Unterschiede in der Studienfinanzierung? Und haben sich die Einkünfte aus anderen Finanzierungsquellen für ein Studium verändert?
Die Analysen zur Beantwortung dieser Fragen basieren auf Daten von zwei coronaspezifischen Studierendenbefragungen, welche durch das BMBF gefördert wurden. Beide Studien sind Teil des Verbundprojekts "Eine für alle. Die Studierendenbefragung in Deutschland" und wurden im Sommersemester 2020 und zwischen Februar und März 2021 durchgeführt. Die Datenanalyse der zwei Studien ermöglicht es laut DZWH, Risikofaktoren zu erkennen, durch die Studierende in der Pandemie in finanzielle Notlagen geraten sind. Es zeigte sich, dass ein Großteil der Studierenden, die zwischen Juni 2020 und Februar 2021 einen oder mehrere Anträge auf Überbrückungshilfe gestellt haben, ihr Studium ohne finanzielle Unterstützung nicht hätten fortführen können. Ein Großteil dieser Gruppe hatte das Studium hauptsächlich mit Studierendenjobs finanziert, die durch die Pandemie reduziert wurden oder sogar weggefallen sind. Auch die pandemiebedingt zum Teil verschlechterte Einkommenssituation der Eltern spielt hierbei eine Rolle. 56 Prozent der Studierenden mit deutscher Hochschulzugangsberechtigung, die einen Antrag auf Überbrückungshilfe stellten, stammt aus Nichtakademikerfamilien. Internationale Studierende sind den DZHW-Analysen zufolge mit 31 Prozent überproportional in der Gruppe der befragten Antragsteller*innen vertreten.
Näheres zu den Daten und der vergleichenden Auswertung ist im aktuellen DZHW-Brief nachzulesen.
Zum Download des DZHW-Briefs 05/2021
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