BMBF fördert Aufbau einer Forschungsgruppe zu Quantentechnologie an der LUH

Der Aufbau einer Forschungsgruppe im Bereich der quantenbasierten Navigation wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 1,6 Millionen Euro gefördert. Dies wurde am 20.08.2018 bekannt gegeben. Im Rahmen des Förderprogramms Quantum Futur soll die Forschungsgruppe QuIS-g, angesiedelt am Institut für Quantenoptik der Fakultät für Mathematik und Physik der Leibniz Universität Hannover (LUH), finanzielle Unterstützung erhalten.

Mit Hilfe von Global Navigation Satellite Systems (GNSS), beispielsweise GPS, ist es bereits heute möglich seinen eigenen Standort zielgerichtet zu ermitteln. Jedoch kommt es dabei häufiger zu Schwierigkeiten: Tunnel, Gebirge oder Häuserschluchten können immer wieder zu Signalverlusten führen. Sogenannte inertiale Navigationssysteme, wie sie bereits in Flugzeugen standardmäßig angewandt werden, sind diesbezüglich bereits deutlich zuverlässiger. Trotzdem kommt es auch hierbei durch instrumentelle Messfehler immer wieder zu ungenauen Positionsermittlungen. 

In dem Projekt QuIS-g sollen nun neuartige Systeme zur quantenbasierten Inertialnavigation (QINS) erforscht werden. QINS können durch quantenbasierte Sensoren die Beschleunigung und Drehraten wesentlich genauer bestimmen. Mögliche Anwendungsbereiche sind autonomes Fahren, Rettungshelikopter oder Weltraumsonden, welche alle außerhalb des GNSS operieren. Zukünftig ist sogar dank der Kombination aus QINS und GNSS die Detektion von Wasserreservoirs denkbar.

Die extrem kostspielige Forschung basiert bisher auf Daten frei fallender Atome. Innerhalb des geförderten Projekts werden daher geführte Materiewellen genutzt, deren Anfälligkeit für Signalverluste bei höheren Beschleunigungen und Drehraten um einiges geringer ist. 

Pressemitteilung der LUH

 

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