Das Bundeskabinett stimmte Ende Februar einem Gesetzesentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zur Reform der Psychotherapeutenausbildung zu. Basierend auf dieser Gesetzesgrundlage soll die Approbation als Psychotherapeut*in künftig nach einem fünfjährigen Universitätsstudium (drei Jahre Bachelor plus 2 Jahre Master) mit staatlicher Abschlussprüfung erteilt werden. Der Studiengang soll ab dem Wintersemester 2020 angeboten werden.
Die Berufsbezeichnung wird künftig "Psychotherapeutin/Psychotherapeut" lauten. Ärzt*innen, die Psychotherapie anbieten, können sich dann "ärztlicher Psychotherapeut" bzw. "ärztliche Psychotherapeutin" nennen. Bisher war die Bezeichnung "Psychologische Psychotherapeut/innen" oder "Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut/innen".
Nach Vorstellung des Gesetzgebers soll an das Studium eine nach jeweiligem Landesrecht organisierte Weiterbildung in stationären oder ambulanten Einrichtungen angeschlossen werden. Mit Abschluss dieser Weiterbildung sind Psychotherapeut*innen berechtigt, sich Arztregister eintragen zu lassen und sich um eine Zulassung für die Versorgung im System der gesetzlichen Krankenversicherung zu bewerben.
Darüber hinaus soll durch die Gesetzesneuerung die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen verbessert werden. Hausärzte, Psychotherapeut*innen, Suchtberatungsstellen und Familiendienste sind angehalten, besser zusammenzuarbeiten. Das Gesetz ist im Bundesrat zustimmungspflichtig und soll in der 2. Jahreshälfte 2019 verkündet werden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte dazu: "Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sind ein wichtiger Teil unserer Gesundheitsversorgung. Deshalb schaffen wir für sie eine eigenständige und fundierte universitäre Ausbildung. Damit wird ihre Qualifikation noch besser und ihr Beruf noch attraktiver. Das ist gut für Therapeuten und Patienten gleichermaßen."
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