Mehr Studierende, weniger Absolvent*innen

Meldung vom 20.11.2019, aktualisiert am 28.11.2019

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen sind im laufenden Wintersemester 2019/20 etwa 2.892.300 Studierende an den Hochschulen in Deutschland eingeschrieben. Dies gab das Statistische Bundesamt am 27. November 2019 bekannt. Die Zahl der Studierenden ist damit weiter im Aufwind: Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sie sich um 29.100, was einem Anstieg um 1 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Wintersemester 2009/2019 lässt sich sogar ein Anstieg um 37 Prozent verzeichnen. Die meisten von ihnen sind an Universitäten (61,4 Prozent) und Fachhochschulen (35,5 Prozent) eingeschrieben. 

Die Zahl der Studienanfänger*innen ist 2019 hingegen leicht rückläufig (-0,7 Prozent auf 508.200) – und zwar bereits zum zweiten Mal in Folge (2018: -0,2 Prozent gegenüber 2017). Vom Rückgang sind vor allem die Universitäten (-3,1 Prozent) und die Kunsthochschulen (-0,3 Prozent) betroffen. Fachhochschulen (+1,2 Prozent) und Verwaltungsfachhochschulen (+14,3 Prozent) konnten sich mit Blick auf die Zahl der Studienanfänger*innen sogar verbessern. 

In Niedersachsen sind aktuell 212.274 Studierende eingeschrieben. Damit ist die Zahl der Studierenden auch hier um 1 Prozent angestiegen.  Etwas weniger als die Hälfte von ihnen (105.041; 49,48 Prozent) sind weiblich. Dabei ist der Anteil der weiblichen Studierenden mit einem Plus von 1,8 Prozent sogar überdurchschnittlich angestiegen und liegt leicht über dem Bundesdurchschnitt von 49,34 Prozent. 

Gleichzeitig ergaben die Auswertungen aus dem Prüfungsjahr 2018, die das Statistische Bundesamt Ende Oktober veröffentlichte, dass erstmals seit 18 Jahren die Zahl der Hochschulabsolvent*innen in Deutschland rückläufig ist. Nachdem die relative Zahl an Studienabsolvent*innen im Vorjahr um zwei Prozent auf 502.000 Abschlüsse gestiegen war, sank sie im Jahr 2018 erstmalig um ein Prozent auf 499.000. 

Dabei wurden 40 Prozent der Abschlüsse in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften absolviert, und 26 Prozent in den Ingenieurswissenschaften. Jeweils ein Zehntel der Abschlüsse stammen aus dem naturwissenschaftlichen und dem geisteswissenschaftlichen Bereich, während sechs Prozent aller Studierenden einen Abschluss im Fachbereich Medizin erwarben. Diese Zahlen haben sich im Vergleich zu den Zahlen aus den Vorjahren kaum verändert. 

Die Zahlen der Bachelorabschlüsse und Promotionen ging hingegen ebenfalls um rund zwei Prozent zurück. Einen Rückgang von sieben Prozent gab es außerdem bei universitären Abschlüssen; Fachhochschulabschlüsse verzeichnen sogar einen Rückgang von zwölf Prozent. 

Positiv zu vermerken ist jedoch die Zahl der Masterabschlüsse und Lehramtsprüfungen: Hier ist im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs von jeweils drei Prozent erkennbar. 

Pressemitteilung von Destatis (Studierendenzahl WS 2019/20)

 

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