Eine im Oktober 2023 erschienene Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) und des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) unterstreicht die Rolle der Studienfachwahl bei der Reduzierung des Gehaltsunterschieds zwischen Frauen und Männern, dem sogenannten "Gender Pay Gap": Schon eine kurze, 20-minütige Information rund um die Studienkosten, potenzielle Gehälter nach Studienrichtungen sowie Finanzierungsmöglichkeiten könnten den Entscheidungsprozess junger Frauen beeinflussen. Dies führe dazu, dass sie sich seltener für oft schlechter bezahlte "soziale Studienfächer“ entschieden, sondern vermehrt Interesse an anderen nicht-technischen Fachrichtungen zeigten. Parallel dazu zeige sich bei jungen Männern eine erhöhte Neigung zu technischen Fächern mit überdurchschnittlichen Einkommensaussichten.
Der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern wird somit auch auf die Wahl des Studienfaches zurückgeführt. Demnach scheinen besonders lukrative Bereiche wie die der MINT-Fächer bei Männern beliebt zu sein, wohingegen Frauen eher zu schlechter bezahlten nicht-technischen bzw. "sozialen" Studienfächern tendieren.
C. Katharina Spieß, Direktorin des BiB, beleuchtet wie die Studienfachwahl den Gender Pay Gap beeinflussen könnte: "Vorstellungen von ihrem späteren Einkommen können Frauen in der Entscheidung für ein Studium, aber auch in ihrer Studienfachwahl beeinflussen und damit zum Gender Pay Gap beitragen, wenn die Wahl vor allem bei jungen Frauen auf finanziell weniger ertragreiche Fächer fällt".
Neben den finanziellen Informationen spielt auch die Aufklärung darüber, in welchen Branchen Familienleben und Beruf gut miteinander vereinbar sind, eine Rolle. Zusätzlich brauche es mehr Frauen in Führungspositionen, als Vorbilder für andere junge Frauen, damit einer stereotypen Studienwahl und so dem Gender Pay Gap entgegengewirkt werden könne, wie Frauke Peter vom DZHW betont.
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