Destatis: Mehr Auszubildende mit (Fach-)Abitur

Immer mehr Menschen mit (Fach-)Abitur wählen den direkten Weg in eine Ausbildung, so eine Auswertung des Statistischen Bundesamts (Destatis). Der Anteil der Auszubildenden mit (Fach-)Abitur bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen lag im Jahr 2021 bei 29,7 Prozent. Im Jahr 2011 waren es noch 23 Prozent. 

Genauer betrachtet machen Menschen mit einem Realschulabschluss immer noch den Großteil der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge aus. Ihr Anteil blieb ziemlich konstant, bei einer Entwicklung von 41,9 Prozent im Jahr 2011 zu 41,4 Prozent im Jahr 2021. Ein deutlicher Rückgang ist hingegen bei Menschen mit Hauptschulabschluss zu beobachten: Hier sank der Anteil der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge von 31,6 Prozent im Jahr 2011 auf 24 Prozent im Jahr 2021 ab. Gleichzeitig stieg der Anteil jener Menschen mit im Ausland erworbenen Abschlüssen von 0,7 Prozent im Jahr 2011 auf 2 Prozent im Jahr 2021 leicht an.

Betrachtet man den Anteil der Menschen mit (Fach-)Abitur in neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen bei Berufen wie Softwareentwickler*in (96 Prozent), Kaufmann/frau für Marketingkommunikation (85,1 Prozent) und Medienkaufmann/frau Digital und Print (84,9 Prozent) zeigt sich, dass in diesen Bereichen fast ausschließlich Ausbildungsverträge mit Abiturient*innen abgeschlossen wurden. Dies legt nahe, dass in einigen Berufsfeldern die höhere Qualifikation von (Fach-)Abiturient*innen gefragt ist, was den beschriebenen Anstieg zumindest teilweise erklären könnte.

Eine weitere interessante Erkenntnis aus der vorliegenden Statistik betrifft die sog. "Lösungsquote", also den Zusammenhang zwischen dem schulischen Abschluss der Auszubildenden und der Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Lösung von Ausbildungsverträgen. Demnach haben (Fach-)Hochschulabsolvent*innen eine niedrigere Lösungsquote von 16,5 Prozent. Realschulabsolvent*innen verzeichnen vergleichsweise eine Quote von 24,9 Prozent. Noch höher fiel die Quote bei Hauptschulabsolvent*innen (38,5 Prozent) oder Menschen ohne Abschluss (38,6 Prozent) aus. 

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