CHE-Check: So viele dual Studierende wie noch nie

Duale Studiengänge erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Eine Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) aus dem Januar 2024 zeigt, dass die Zahl der dual Studierenden 2022 auf ein neues Hoch von 138.000 Studierenden gestiegen ist. Die Nachfrage ist dabei in den verschiedenen Bundesländern sehr unterschiedlich. 

Der neue Höchstwert spiegelt den kontinuierlichen Anstieg der Beliebtheit des dualen Studiums in den letztes zwei Jahrzehnten wider. Sigrun Nickel, Leiterin der Hochschulforschung beim CHE betont: "Schon seit Langem übersteigt die Nachfrage nach einem dualen Studienplatz das konkrete Angebot. Das zeigt das hohe Interesse an der Verbindung von Theorie und Praxis bei jungen Menschen."

Die Nachfrage in den Bundesländern ist sehr unterschiedlich. In Baden–Württemberg gibt es mit rund 34.000 die meisten dual Studierenden. Im Vergleich dazu studieren in Mecklenburg–Vorpommern nur ca. 900 Studierende dual. Die großen Unterschiede sind oft auf den Standort einzelner Einrichtungen zurückzuführen. 89,7 Prozent der dual Studierenden sind an einer Fachhochschule/Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) eingeschrieben, etwa 41 Prozent davon sind private Hochschulen. Universitäten machen mit 1,7 Prozent nur einen sehr geringen Anteil aus. Im Verhältnis zur Gesamtzahl der Studierenden hat das Saarland mit 26,5 Prozent die Nase vorn. Im bundesweiten Vergleich machen die dual Studierenden allerdings nur 4,7 Prozent aller Studierenden aus, womit dieses Studienform weiterhin eher die Ausnahme bildet. 

Niedersachsen landet mit knapp 9.000 dual Studierenden auf Platz 6 im Vergleich der Bundesländer. Die meisten (2.102) sind an der Hochschule Osnabrück eingeschrieben, danach folgt die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften mit 1.290 dual Studierenden. Die drei nachgefragtesten Fächergruppen dual Studierender in Niedersachsen waren im WS 2022/23 die Ingenieurwissenschaften (35,4 Prozent), die Gesellschafts- und Sozialwissenschaften (19,6 Prozent) sowie die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (20,7 Prozent). 

Die Auswertung "CHECK – Duales Studium in Deutschland" des CHE vom 16. Januar 2024 basiert auf Daten des Statistischen Bundesamt aus dem Jahr 2022. Die gesamte Datenanalyse kann hier heruntergeladen werden. 

Zur Pressemitteilung des CHE


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