Studienfinanzierung im CHE-Check

Schlechte Nachrichten für die Bundesausbildungsförderung: Trotz steigender Studierendenzahl sinkt die Anzahl der BAföG-Empfänger*innen weiter drastisch. Während es seit 2005 fast eine Million neue Studienanfänger*innen zu verzeichnen gab, sank die Zahl derjenigen, die BAföG beziehen, im Vergleich zu 2019 um 28.000.

Der Großteil der Studierenden greife heutzutage auf elterliche Unterstützung, Nebenjobs und Ersparnisse zurück, um sich das Studium finanzieren zu können, so das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in seinem neuen "CHE-Check" zur Studienfinanzierung. Aktuell beziehen nur noch elf Prozent aller Studierenden in Deutschland BAföG. Alternative Finanzierungsmöglichkeiten, wie Stipendien oder Studienkredite werden jeweils nur von einem Prozent aller Studierenden in Anspruch genommen. Trends zeigen hierbei, dass die Inanspruchnahme von BAföG und Studienkrediten bei der ohnehin schon geringen Nachfrage weiter fällt. 

Die Frage nach dem "Warum?" dieser BAföG-Entwicklung beantworten Expert*innen mit der mangelnden Flexibilität des BAföGs auf veränderte Rahmenbedingungen und konjunkturelle Schwankungen. Die Ausbildungsförderung habe nicht Schritt gehalten mit der Lebensrealität der Studierenden und den Entwicklungen im Hochschulsystem, welche unter anderem unterschiedliche Studienmodelle und Weiterbildungsmaßnahmen umfasst. Es reiche schon lang nicht mehr aus, Höchstsätze zu erhöhen und Rückzahlungsbedingungen abzumildern.

Eine Chance, das BAföG wieder beliebter zu machen, sieht das CHE in einer Zusammenlegung aller bisherigen Studienfinanzierungsmöglichkeiten zu einem kohärenten System. So könne eine möglichst große Bandbreite an Studienmodellen, Weiterbildungsmaßnahmen und sonstigen Lebenslagen aufgefangen werden und den Studierenden eine sichere und flexible Quelle der Finanzierung geboten werden. 

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