Inklusion an Hochschulen geht voran

Einer Auswertung des Informationsdiensts der deutschen Wirtschaft (iwd) zufolge hat sich die Zahl der Studierenden mit einer studienrelevanten Behinderung oder chronischen Erkrankung im Jahr 2016 auf 264.000 Studierende erhöht. Das macht 11 Prozent der Gesamtheit der 2,4 Millionen Studierenden in Deutschland aus. 2006 waren es im Vergleich dazu 8,4 Prozent, bei der letzten Erhebung im Jahr 2012 sogar nur 7,0 Prozent. Die Zahlen basieren auf der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, für die alle drei Jahre tausende Studierende befragt werden.

Dabei hat mehr als die Hälfte der Betroffenen (53 Prozent) eine psychische Erkrankung, etwa 20 Prozent haben chronisch-somatische Erkrankungen wie zum Beispiel Rheuma, Bewegungs- und Sinnesbeeinträchtigungen machen etwa 10 Prozent der Fälle aus, und Legasthenie sowie andere Teilleistungsstörungen etwa 4 Prozent.

Etwa neun von zehn der Betroffenen geben – unabhängig von der Art der Beeinträchtigung – an, Probleme mit der Bewältigung des Studiums zu haben. Das liegt häufig nicht an baulich gegebenen Barrieren, sondern an Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Prüfungen, wie es zwei Drittel der Betroffenen angaben. Studienorganisation und das Lernen bereiten fast genauso häufig Probleme. Und etwa vier von zehn Betroffene geben an, Schwierigkeiten mit persönlichen Kontakten und der Kommunikation zu haben.

Zwar kann man einen Nachteilsausgleich beantragen, der einem zum Beispiel mehr Zeit bei Prüfungen oder Hausarbeiten gewähren kann, doch tun das derzeit nur etwa 29 Prozent der Betroffenen. Andere mögliche Vorteile eines Nachteilsausgleichs wären unter anderem das Nichtbenoten der Rechtschreibung, oder die Möglichkeit einen separaten Raum oder immer denselben Platz für Prüfungen zu erhalten.

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