Hochschulstädte-Scoring 2017: Studentisches Wohnen bleibt (zu) teuer

Das Wintersemester steht in den Startlöchern. Für viele Studienanfänger/innen und Studierende bedeutet das: Umziehen. Doch wie das gerade erschienene Hochschulstädte-Scoring des Moses-Mendelssohn-Instituts (MMI) zeigt, ist das an vielen Studienorten nicht einfach, denn die Wohnungsmärkte sind auch weiterhin angespannt.

Besonders in München ist Wohnraum für Studierende knapp und entsprechend teuer. Im Scoring kommt die bayerische Landeshauptstadt deshalb mit 78 von 100 möglichen Punkten auf den höchsten "Anspannungs-Index". Hamburg (76 Punkte) und Stuttgart (74 Punkte) liegen dicht dahinter. In Frankfurt (70,5 Punkte) hat sich die Lage im Vergleich zum Vorjahr hingegen leicht erholt.

Auch in vielen niedersächsischen Hochschulstädten ist die Situation etwas entspannter. Am schwierigsten ist es für Wohnungssuchende hier in Oldenburg (Platz 24/46,5 Punkte) und Hannover (Platz 33/43 Punkte). Beide Städte liegen damit über dem bundesweiten Durchschnitt von 37,7 Punkten.

Untersucht wurden in der Studie die 93 deutschen Hochschulstädte mit mehr als 5.000 Studierenden. Dabei wurden 23 verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie z.B. die Preise für Zimmer in Wohngemeinschaften (WG), die Verfügbarkeit von Kleinwohnungen, aber auch Leerstands- und Wohnheimquoten sowie die Attraktivität von Universität und Stadt für in- und ausländische Studierende. In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Immobilienentwickler GBI AG.

Für die Ermittlung der WG-Mietpreise kooperierte das MMI mit dem Immobilienportal "WG-Gesucht.de". Das Ergebnis: Bereits ein WG-Zimmer – die günstigste studentische Wohnform nach dem geförderten Wohnheimplatz – kostet im Bundesdurchschnitt 353 Euro. Damit liegt der Durchschnittsmietpreis deutlich über der offiziellen Wohnkostenpauschale des BAföG-Satzes. Dr. Stefan Brauckmann, Direktor des MMI, kommt deshalb zu dem Schluss: "Diese Pauschale spiegelt die Situation gerade in nachgefragten Hochschulstädten in keiner Weise wider." Er fordert deshalb u.a. eine Anpassung der BAföG-Wohnkostenpauschale an die lokalen Gegebenheiten.

Pressemitteilung des MMI 

Über die Lage in Niedersachsen berichtet die "Welt" 

 

 

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