HIS-Studie zur akademischen Etablierung der Datenwissenschaften

Laut der Studie "Vermittlung von Datenkompetenzen an den Hochschulen: Studienangebote im Bereich Data Science" des Instituts für Hochschulentwicklung (HIS HE) etabliert sich Datenwissenschaft zusehends auf akademischer Ebene an der Schnittstelle zwischen klassischen Wissenschaftsdisziplinen wie Informatik, Mathematik und Statistik.

Angesichts der entstehenden Herausforderungen bei der Aus- und Verwertung von großen Datenmengen, dem daraus resultierenden Fachkräftebedarf an Data Scientist-Expert/innen sowie den entstehenden Schwierigkeiten innerhalb von Unternehmen, der Politik und Akteuren des öffentlichen Bereichs, versucht die Studie die Rolle von Hochschulen bei der Ausbildung von Data Science-Expert/innen und der Bereitstellung von entsprechender Forschungs- und Lehrumgebung zu erörtern.

Die Studie dokumentiert, ausgehend von Literaturrecherche und Expertenbefragungen, dass deutsche Hochschulen seit 2014 erhebliche Anstrengungen unternommen haben, das Studienangebot im Bereich der Datenwissenschaften kontinuierlich zu erweitern. Demnach existieren mittlerweile rund 30 Bachelor- und Masterstudiengänge sowie einige Kontaktstudienangebote bzw. Zertifikatskurse für Data Science – bei steigender Tendenz.

Meist sind die Studiengänge generalistisch konzeptioniert. Häufig handelt es sich dabei um Masterstudiengänge (58 %), welche an Mathematik- oder Informatikstudiengänge anschließen. Es zeigt sich, dass Bachelorstudiengänge unterrepräsentiert sind. Darüber hinaus werden Bachelorstudiengänge ausschließlich ohne berufsbegleitende Studienmöglichkeit oder die Option eines Fernstudiums angeboten. Auch innerhalb der Masterstudiengänge ist eine berufsbegleitende Option selten explizit ausgewiesen. Ferner sind die bestehenden Studiengänge durch geringe Studierendenzahlen gekennzeichnet (10 bis 30 Studierende). 

Zusätzlich zu den o. g. Ergebnissen beleuchtet die Studie Herausforderungen beim Aufbau eines entsprechenden Studiengangs. Dazu zählen der Aufbau einer geeigneten technischen Infrastruktur, Erarbeitung realistischer Praxisfälle, Finanzierungsformen und die Kontaktaufnahme zu Industrie und Wirtschaft.

Zur Pressemitteilung des HIS HE

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