Für mehr MINT-Nachwuchs: BMBF-Aktionsplan MINT

Das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hat seinen MINT-Aktionsplan vorgestellt. Darin werden Maßnahmen in vier Handlungsbereichen "MINT-Bildung für Kinder und Jugendliche", "MINT-Fachkräfte", "Chancen von Mädchen und Frauen in MINT" und "MINT in der Gesellschaft" beschrieben, mit denen mehr Nachwuchs für den MINT-Bereich gewonnen werden soll. Für die Umsetzung der Maßnahmen stellt das BMBF bis 2022 rund 55 Millionen Euro zur Verfügung. 

MINT – das heißt Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – sind wichtige Bereiche der deutschen Gesellschaft und Wirtschaft, in denen Deutschland laut OECD zwar einen sehr guten Platz europaweit belegt, aber trotzdem noch Handlungsbedarf besteht. Unter anderem ist die Begeisterung der Kinder für solche Themen groß, doch die der Jugendlichen nicht mehr. Viele Menschen haben nur wenige Informationen über das Berufsfeld, Frauen sind unterrepräsentiert und die Abbruchraten im Studium sind hoch. Für diese vielfältigen Probleme versucht der Aktionsplan Lösungen zu geben, indem bereits existierende Maßnahmen mit neuen Ideen verzahnt werden.

Im Bereich "MINT-Bildung für Kinder" geht es vor allem darum, Kinder und Jugendliche für die MINT-Themen zu begeistern und diese Begeisterung auch zu halten. Bereits bestehende Programme, wie das "Haus der kleinen Forscher" oder Jugend forscht, werden zum Beispiel ergänzt durch außerschulische Initiativen, die Stärkung der Ausbildung der Lehrenden und das Programm "MINT-Angebote für Jugendliche", welches regionale MINT-Cluster und deren Akteur*innen fördert.

Im zweiten Bereich "MINT-Fachkräfte" geht es um Fachkräftesicherung durch Modernisierung und Digitalisierung der Ausbildungen im MINT-Bereich sowie um Maßnahmen zur Erfolgssicherung im MINT-Studium, z. B. durch qualitative Förderung der Lehre (Qualitätspakt Lehre). Damit versucht man die mehr als 300 Ausbildungsberufe, die teilweise sehr unbekannt sind, attraktiver zu gestalten und die hohen Abbruchquoten im Studium zu senken.

Der dritte Bereich widmet sich den "Chancen von Mädchen und Frauen in MINT": Schon seit 2001 gibt es hier etwa den Zukunftstag für Mädchen (Girls‘ Day), mit dem Mädchen für MINT-Themen begeistert werden sollen. Hinzu kommen Maßnahmen wie z. B. die "Initiative Klischeefrei – Nationale Kooperationen zur Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees" oder das Professorinnenprogramm. Damit sollen in allen Altersstufen Mädchen und Frauen in MINT-Bereichen weiter gefördert werden.

Mit den Maßnahmen im vierten Handlungsfeld "MINT in der Gesellschaft" soll außerdem die Anerkennung der Gesellschaft für den MINT-Bereichen gesteigert werden, weil Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik auch in Zukunft wichtige Themen unseres Zusammenlebens sein werden. Daran sind Events wie Roadshows, fachbezogene Internetseiten oder Festivals stark beteiligt. Das Wissenschaftsjahr 2019 beschäftigt sich zum Beispiel mit dem Thema Künstliche Intelligenz. Zudem wird eine E-Plattform erstellt, die alle Bereiche deutschlandweit vernetzen und Informationen bündeln soll.

Hier finden Sie den vollständigen Aktionsplan zum Nachlesen. 

Zur Pressemitteilung des BMBF

 

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