BMBF-Wettbewerbsbericht: 357 neue Angebote zur wissenschaftlichen Weiterbildung

Die wissenschaftliche Begleitung des BMBF-geförderten Bund-Länder-Wettbewerbs "Aufstieg durch Förderung: Offene Hochschulen" hat Ende Januar ihren Bericht zur Entwicklung der 2. Wettbewerbsrunde vorgelegt. Darin konnten erstmals Resultate und Veränderungen im Zeitverlauf von 2016 bis 2018 in den Blick genommen werden. 

Demzufolge beteiligten sich in den vergangenen vier Jahren 46 Förderprojekte am Wettbewerb und brachten dabei insgesamt 357 neue wissenschaftliche Weiterbildungsangebote auf den Weg. 85 dieser Angebote haben die Konzeptions- und Erprobungsphasen bereits hinter sich gelassen und sind im regulären Betrieb der beteiligten Hochschulen angekommen. 

Die Angebote verteilen sich inzwischen ungefähr zu gleichen Teilen auf Universitäten und Fachhochschulen, obwohl deutlich mehr Fachhochschulen als Universitäten im Wettbewerb vertreten sind (39 zu 21). Die Universitätsangebote befinden sich aktuell jedoch noch deutlich häufiger an der Anfangsphase. Fachlich sind die Weiterbildungsangebote vor allem in den Ingenieurswissenschaften und im Bereich Gesundheit und Pflege angesiedelt. Etwa ein Drittel ist interdisziplinär ausgerichtet. 

Die angebotenen Formate sind vielfältig, der Trend geht jedoch vor allem zu kürzeren Formaten wie Zertifikatskurse und –programme. Immer häufiger sind aber auch Angebote anzutreffen, die nach Schweizer Vorbild mit Certificate oder Diploma of Advanced Studies (CAS/DAS) abschließen. Berufsbegleitende und duale Bachelor- oder Masterstudiengänge sind mit 18 Prozent hingegen deutlich seltener, was dem Bedarf der adressierten Zielgruppen an Flexibilität und Vereinbarkeit mit dem Beruf zu entsprechen scheint. 

 

Bei den Zielgruppen handelt es sich vor allem um Berufstätige und "Personen mit Familienpflichten", die in rund 70 Prozent der Angebote vertreten sind. Auch Bachelorabsolvent*innen, (Fach-)Abiturient*innen und Personen mit beruflicher Hochschulqualifikation sind in 50 bis 60 Prozent der Angebote anzutreffen. Arbeitslose, Studienabbrecher*innen und Topmanager*innen bleiben hingegen sehr gering repräsentiert.

Immer häufiger besteht außerdem die Möglichkeit, außerhochschulisch erworbene Kompetenzen anrechnen zu lassen; nachgefragt werden diese Möglichkeiten bislang jedoch nur selten. 

Zur Pressemitteilung des CHE mit Link zur kompletten Studie


Zum Hintergrund: Wettbewerb und wissenschaftliche Betreuung

Mit dem Wettbewerb fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bundesweit Projekte von Hochschulen und Hochschulverbünden, die vielfältige Studienangebote für Berufstätige und andere Zielgruppen entwickeln. Die erste Wettbewerbsrunde endete am 30.09.2017. Die Projekte und ihre Studienprogramme sollen dazu beitragen, Fachkräfte dauerhaft zu sichern, die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung zu verbessern, den Wissenstransfer in die Praxis zu beschleunigen und die Hochschulen bei der Profilbildung im Bereich "lebensbegleitendes Lernen" zu unterstützen. 

Der Fortschritt des Wettbewerbs wird regelmäßig von seiner wissenschaftlichen Begleitung, einem Konsortium aus der FernUni Hagen, der Universität Oldenburg, der TU Dortmund und dem CHE Centrum für Hochschulentwicklung, analysiert und veröffentlicht. 

 

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