In einer gemeinsamen Studie des HIS-Instituts für Hochschulentwicklung (HIS-HE) und des Deutschen Zentrums für Hochschulentwicklung (DZHW) wurden im Frühjahr 2018 Studierende zu ihren Gewohnheiten in Bezug auf das Selbststudium befragt. Das Ergebnis zeigt, dass es große Unterschiede zwischen den einzelnen Fächergruppen gibt, aber auch, dass circa zwei Drittel der Studierenden von Zuhause aus lernen. Die eigenen vier Wände sind damit der beliebteste Ort für das Selbststudium.
Das andere Drittel lernt vor allem in der Hochschule, wobei diese Gruppe seit der letzten Studie um etwa 5 Prozent zugenommen hat. Dort ist die Bibliothek der beliebteste Lernort – wenn auch mit sehr unterschiedlichem Nutzungsverhalten: Eine große Gruppe von Studierenden lernt kaum oder gar nicht in der Bibliothek, ein kleiner Teil dafür aber sehr intensiv mit mehr als 8 Stunden pro Woche.
Es fällt außerdem auf, dass die aufgewandte Zeit für das Selbststudium stark von der jeweiligen Fachgruppe abhängt. Betrachtet man das Gesamtergebnis ergibt sich ein äußerst heterogenes Bild: Den höchsten Zeitaufwand haben im Schnitt die Studierenden der Medizin mit bis zu 25 Stunden Selbststudium in der Woche. Den geringsten Zeitaufwand erbringen die Studierenden der Sozial- und Kulturwissenschaften mit etwa 17 Stunden in der Woche. Zudem liegt die durchschnittliche Selbststudienzeit an Fachhochschulen etwa 2 bis 2,5 Stunden unterhalb der Selbststudienzeit an Universitäten.
Insgesamt liegt eine äußerst ausgeprägte Streuung vor, sowohl in Bezug auf die Unterschiede zwischen den Fachgruppen als auch auf die Verteilung des Zeitaufwands innerhalb einer Gruppe. Während zum Beispiel etwa 55 Prozent (Universität) und 64 Prozent (Fachhochschule) der Studierenden maximal fünf Stunden pro Woche in der Hochschule lernen, verbringen 7 Prozent (Fachhochschule) und 14 Prozent (Universität) der Studierenden mehr als 20 Stunden pro Woche mit dem Lernen in der Hochschule. Ähnlich sieht es bei den überwiegend zuhause lernenden Personen aus.
Ziel der Studie ist es Ort und Zeitaufwand des Selbststudiums der Studierenden zu ermitteln, um Aussagen über die Gestaltung und Bereitstellung der Lernmöglichkeiten innerhalb der Hochschule treffen zu können. Außerdem sollen empirische Daten über das generelle Lernverhalten der Studierenden gesammelt werden.
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