Hochschulsystem
Studienorganisation

Erfolgreich studieren – aber wie?

Auch wenn der passende Studienabschluss und das richtige Studienfach gefunden sind, können zur Organisation Ihres Studiums in Niedersachsen noch viele Fragen offen sein: Welche Veranstaltungen muss man belegen? Wie stellt man sich seinen Stundenplan zusammen? Was ist ein Modul und wie bekommt man Credits?

Um diese und andere Fragezeichen zu beseitigen, haben wir hier die wichtigsten Informationen zum Thema Studienorganisation kurz zusammengestellt – und natürlich können Sie sich mit Ihren Fragen rund ums Studium auch jederzeit an das International Office Ihrer Hochschule wenden.

Module

Module sind akademische Einheiten, die aus thematisch zusammenhängenden Kursen und Veranstaltungen bestehen. Um eine Modul erfolgreich abzuschließen, muss man bestimmte Leistungsnachweise erbringen – z. B. ein Referat halten und eine Prüfung machen oder eine Klausur schreiben. Dieser Leistungsnachweis wird auch als Modulprüfung bezeichnet. 

Studienordnung & Modulhandbuch

Die Studienordnung hilft Ihnen, Ihren Stundenplan zusammenzustellen. Sie zeigt auf, wie sich die erforderlichen Module und Lehrveranstaltungen Ihres Studiengangs auf den Studienverlauf verteilen und in welcher Abfolge sie innerhalb der vorgegebenen Regelstudienzeit absolviert werden sollen. 

Zur besseren Übersicht ist dieser Musterablauf oft auch in einem Studienverlaufsplan festgehalten. Zudem gibt es häufig einen Modulkatalog (auch Modulhandbuch genannt), in dem die Module eines Studiengangs und die darin enthaltenen Lehrveranstaltungen genauer beschrieben werden. 
 

Vorlesungsverzeichnis & Anmelde-Portale

Alle in einem Semester angebotenen Veranstaltungen finden Sie im Vorlesungsverzeichnis. Für Veranstaltungen, an denen Sie teilnehmen möchten, müssen Sie sich in der Regel über ein Online-Portal Ihrer Hochschule anmelden. Ihr International Office oder ein Study Buddy helfen Ihnen gerne dabei. 
 

Einführungsveranstaltungen

Die meisten niedersächsischen Hochschulen bieten zum Semesterbeginn Informationsveranstaltungen für internationale Studierende an, bei denen die Stundenplanerstellung und das Eintragen in die Lehrveranstaltungen erklärt werden. Die Teilnahme an einer solchen Veranstaltung ist dringend zu empfehlen!

Credits/ECTS

Credits, auch Leistungspunkte, Kreditpunkte oder ECTS-Punkte genannt, sind Anrechnungspunkte, die bei erfolgreichem Abschluss einer Lehrveranstaltung zugewiesen werden. Sie dienen als Maßeinheit für den Arbeitsaufwand, der mit dieser Veranstaltung verbunden ist. Pro Semester sollen in einem Studiengang durchschnittlich 30 Credits erlangt werden, was einem Arbeitsumfang von ca. 900 Stunden entspricht.

Insgesamt müssen Sie – je nach Studiengang – für einen Bachelorabschluss zwischen 180 und 240 Leistungspunkte sammeln. Davon erhalten Sie zwischen 6 und 12 Credits für die Bachelorarbeit. Für einen Masterabschluss sind zwischen 60 und 120 Credits nötig, 15 bis 30 davon entfallen auf die Masterarbeit.

Benotung

An den niedersächsischen Hochschulen werden in den meisten Fächern Noten von 1 bis 5 vergeben. Dabei ist 1 die beste und 5 die schlechteste Bewertung. Oft werden zusätzlich noch Dezimalstellen angegeben, um Leistungsunterschiede genauer abbilden zu können. Somit ergibt sich folgendes Notenspektrum:

Die folgende Tabelle kann nach rechts gescrollt werden.
Noten ETCS-Noten Definition
1,0 - 1,3 A ausgezeichnet

1,7 - 2,0 B sehr gut

2,3 - 2,7 C gut

3,0 - 3,3 D befriedigend

3,7 - 4,0 E ausreichend

4,7 FX nicht ausreichend – Verbesserungen erforderlich

5,0 F nicht ausreichend – erhebliche Verbesserungen erforderlich

Kursarten

Als Vorlesung wird eine Veranstaltung bezeichnet, bei der ein/e Dozentin/in einen Überblick über ein bestimmtes Fachgebiet in Form eines Vortrags liefert. Die Studierenden müssen das Gehörte selbstständig nachbereiten. Manchmal werden dazu auch begleitende Tutorien angeboten.

Bezeichnet in der Regel eine Lehrveranstaltung unter der Leitung von einer oder mehreren Lehrkräften, zu der Studierende durch eigene Arbeiten (z. B. Referate) beitragen. "Seminar" kann aber auch als Bezeichnung für eine Organisationseinheit an der Hochschule dienen (vergleichbar mit Institut).

Übungskurs, der eine Lehrveranstaltungen begleitet und oft von studentischen Tutorinnen und Tutoren geleitet wird. Tutorien finden meist in kleineren Gruppen statt. Der Begriff wird auch für studentisch betreute Einführungsveranstaltungen verwendet.

Meistens außerhalb der Hochschule zu absolvierende fachbezogene Tätigkeit (Betriebliches Praktikum, Unterrichtspraktikum), um die spätere berufliche Praxis kennenzulernen. Innerhalb der Hochschule versteht man unter Praktikum auch eine Lehrveranstaltung, in der Studierende unter Anleitung experimentelle Arbeiten durchführen (z. B. Laborpraktikum). Wenn ein Praktikum bereits vor dem Studienbeginn absolviert werden muss, nennt man es auch "Vorpraktikum". 

In Arbeits- oder Lerngruppe finden sich Studierende zum gemeinsamen Lernen zusammen, bereiten Vorlesungen oder andere Lehrveranstaltungen nach oder bereiten sich auf Prüfungen vor. Hinweise auf solche studentischen Gruppen findet man z. B. am Schwarzen Brett, bei den Fachschaften, oder man gründet mit Kommiliton/innen (also mit Mitstudent/innen) eine eigene Lerngruppe. 

Vortragsreihe zu einem übergeordneten Thema von unterschiedlichen Referentinnen und Referenten. Ringvorlesungen finden an Hochschulen häufig öffentlich statt, d. h. dass auch Nicht-Hochschulangehörige die Ringvorlesung besuchen können.

In manchen Fächern können Studierende in dieser Veranstaltungsart unter der Anleitung eines Dozenten oder einer Dozentin den Lernstoff wiederholen, um sich auf ihre Prüfung vorzubereiten. Repetitorien werden vor allem in juristischen Fächern angeboten.  

Lehrveranstaltung zum Austausch über wissenschaftliche Themen. Dient häufig der Vorbereitung und Betreuung der Abschlussarbeit. Gelegentlich wird der Begriff auch für bestimmte mündliche Prüfungen verwendet. 

Aufteilung des Studienjahres

Das Jahr an einer Hochschule wird üblicherweise in ein Wintersemester (WS) und ein Sommersemester (SoSe) aufgeteilt. Ein Semester (lateinisch für „Zeitraum von sechs Monaten“) umfasst die Vorlesungszeit und vorlesungsfreie Zeiten. An einigen Hochschulen gibt es auch andere Einteilungen des Studienjahrs, z. B. in Trimester, bei denen das Studienjahr in drei statt zwei Abschnitte eingeteilt ist.  

Während der vorlesungsfreien Zeit, die manchmal auch als "Semesterferien" oder "Semesterpause" bezeichnet wird, finden in der Regel die Klausuren und Prüfungen statt, werden Hausarbeiten verfasst oder Praktika absolviert. Viele Studierende nutzen die vorlesungsfreie Zeit auch zum Jobben. 

Wann die Semester beginnen, hängt von der Art der Hochschule ab, an der Sie studieren: 

An den Universitäten geht in der Regel:

  • das Wintersemester vom 1. Oktober bis zum 31. März
  • das Sommersemester vom 1. April bis zum 30. September.

An den Angewandten Hochschulen beginnen die Semester jeweils einen Monat früher als an den Universitäten, d. h. in der Regel geht:

  • das Wintersemester vom 1. September bis zum 28./29. Februar
  • das Sommersemester vom 1. März bis zum 31. August.

Rückmeldung

Am Ende der Vorlesungszeit eines Semesters müssen Studierende förmlich bestätigen, dass sie die Absicht haben, auch im nächsten Semester weiter zu studieren. Dies geschieht, indem man den vorgeschriebenen Semesterbeitrag für das kommende Semester überweist. Wer die Fristen für die Rückmeldung versäumt, kann exmatrikuliert werden, d.h. die Hochschulmitgliedschaft verlieren.

Informieren Sie sich also unbedingt frühzeitig auf der Website Ihrer Hochschule, bis wann Sie sich zurückmelden müssen!

Noch Fragen? – Hier finden Sie Ihre Ansprechpartner!