Expertenwiki
Kompetenz für Studienberatung:
Fort- und Weiterbildungsangebote

Seminarangebot der kfsn 2024

Die Koordinierungsstelle für Studieninformation und -beratung (kfsn) ist eine gemeinsame Einrichtung der niedersächsischen Hochschulen. Neben weiteren Aufgaben koordiniert und vernetzt sie die Zentralen Studienberatungsstellen untereinander und mit anderen Einrichtungen, die Aufgaben allgemeiner Studienberatung durchführen. Sie organisiert für die Mitarbeiter/innen der Zentralen Studienberatungsstellen ein regelmäßiges Angebot an Fort- und Weiterbildungen. Dadurch wird sichergestellt, dass Studieninteressierte und Studierende an allen Hochschulen in Niedersachsen eine fundierte und qualifizierte Beratung erhalten. 

Je nach Planungsstand kommen weitere Angebote hinzu – schauen Sie doch einfach mal wieder vorbei!

Referentin: Christiane Stolz 

Die Kommunikation mit Studierenden gehört zum beruflichen Alltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Immatrikulations- und Prüfungsämtern. Die Form der Gespräche kann ganz unterschiedlich sein: manche finden persönlich in Präsenz statt, manche werden telefonisch oder online geführt. Nicht immer laufen diese Gespräche reibungslos und zur beidseitigen Zufriedenheit. Dies kann an den Gesprächsinhalten liegen (Überbringen schlechter Nachrichten), an den Rahmenbedingungen (Zeitdruck und unruhige Umgebung) oder aber daran, dass Informationen missverstanden und nicht zielführend eingeordnet werden (was auf beiden Seiten passieren kann). Dadurch können Gesprächssituationen entstehen, die als besonders herausfordernd erlebt werden.

Neben der Erarbeitung förderlicher Rahmenbedingungen für die Gespräche und einigen theoretischen Grundlagen zum Gesprächsablauf werden im Seminar auch typische Gesprächssituationen analysiert, um sich darin zu erproben und Verhaltensmöglichkeiten zu testen.

Referent*innen: Wolfgang Rickert-Bolg, Christine Kammler, Christiane Stolz

Junge Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) wollen, wie alle anderen jungen Menschen, erwachsen werden und ein unabhängiges Leben führen. Neben den schwereren Ausprägungen von Autismus, begleitet von geistigen Behinderungen, sind in den letzten Jahren auch Menschen mit hochfunktionalem (Asperger-Syndrom) oder atypischen Autismus in den Fokus gerückt. Aber obwohl inzwischen bekannt ist, dass Autismus nicht als Indikator für den Grad intellektueller Fähigkeiten angesehen werden kann, fällt es vielen schwer, ein Studium zu beginnen und sie neigen dazu, es früh wieder abzubrechen.  An den Hochschulen hat es aber schon immer Menschen mit Autismus gegeben, sehr häufig auch unerkannt und mit der Belastung, ohne Verständnis und adäquate Unterstützung ihren Weg zu finden.

Durch theoretischen Input soll ein Verständnis für das besondere, uns oft nicht nachvollziehbar erscheinende Denken und Erleben autistischer Menschen vermittelt werden. Auf dieser Grundlage können erfolgversprechende Interventionsstrategien entwickeln werden. Beispiele aus der Praxis zeigen, welche Anforderungen bestehen und wie eine gezielte Unterstützung durch die Studienberatung möglich ist. 

 

Referentinnen: Beate Busch, Anja Freiwald

Studierende suchen Beratungsangebote mit ganz unterschiedlichen Anliegen auf. Dabei ist nicht immer auf den ersten Blick klar, was sich wirklich dahinter verbirgt. Hinter dem genannten Anliegen "„Ich komme mit dem Studium nicht klar" können ganz andere Themen zum Vorschein kommen. Um individuell beraten oder auch ggf. weiterleiten zu können, braucht es genaues Hinschauen und eine gute Anliegenklärung.

In diesem Workshop soll das Thema "Lernen" als Beratungsanliegen im Fokus stehen. Zum einen sollen mögliche Gründe, die zu Lernschwierigkeiten und infolgedessen zum Misserfolg im Studium führen können, in den Blick genommen werden. Zum anderen wird die Gelegenheit geboten, individuelle Lernstrategien kennenzulernen, um den Ratsuchenden einen für sie passenden Weg durch das Studium zu eröffnen. Anhand eigener und auch vorgestellter Fälle haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, hilfreiche Interventionen zu besprechen und ausgewählte Methoden zur Verbesserung von Lernprozessen kennen zu lernen, zu erproben und zu diskutieren. Neben der Reflexion und Einordnung in den eigenen Arbeitsbereich sollen auch Grenzen und Verweismöglichkeiten an andere Institutionen/Anlaufstellen erarbeitet werden.

Referent*innen: Isabel von Colbe-van de Vyver, Aljoscha Niklesz

"Krisen im Studium" sind häufig Thema in der studienbegleitenden Beratung. Das Phänomen "Krise" zeigt sich in unterschiedlichen Formen von leicht krisenhaftem Erleben als Impuls für konstruktive Veränderung bis hin zu massiven Krisen mit Bedrohungspotential für Ratsuchende. In diesem breiten Spektrum liegen Möglichkeiten und Grenzen der Studienberatung: hinsichtlich ihres institutionellen Selbstverständnisses und ihrer Zuständigkeit gemäß vorgegebener Zielvereinbarungen, hinsichtlich der Beratungskompetenz und des professionellen Selbstverständnisses des*der Studienberater*in, hinsichtlich weiterer institutioneller Vorgaben.

In diesem Seminar soll ein tieferes Verständnis für die Merkmale und Phasen von Krisen vermittelt, Haltungen entwickelt und Methoden erlernt werden, um Studierende in Krisen effektiv zu unterstützen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Umgang mit studienspezifischen Herausforderungen wie Studienfachwechsel, Prüfungsversagen und Studienabbruch.

Referentin: Karoline Roshdi

Die Studienberatungen sind mit vielfältigen Herausforderungen und unterschiedlichsten Situationen konfrontiert. Zunehmend werden in der Gesellschaft gesteigerte Aggressivität und teilweise auch Gewaltbereitschaft beobachtet. Diese können auch in die Hochschulen hineingetragen werden, glücklicherweise handelt es sich dabei bisher nur um wenige Einzelfälle. Dadurch müssen sich Beschäftigte aber vermehrt grenzüberschreitenden Verhaltensweisen stellen. Nicht zuletzt können sie auch selbst zum Ziel eines Angriffes werden.

Häufiger als durch Gewalt können Beraterinnen und Berater mit aggressiven und bedrohlichen Personen konfrontiert werden. Dabei kann sich die Bedrohung in Form von Eigen- und Fremdgefährdung zeigen. Im Bereich von Hochschulen und Universitäten besteht darüber hinaus auch die Gefahr, dass Personen sich radikalisieren und dabei Gewaltfantasien bzw. bedrohliche Äußerungen tätigen. Dies stellt eine Belastung im beraterischen Kontext dar. Eine Möglichkeit der Prävention und Senkung der Belastung ist das Erlernen von Handlungssicherheit in schwierigen, eskalativen Situationen.

Die Teilnehmer*innen lernen die Funktionsweise des Menschen in stressigen Situationen kennen und reflektieren ihren direkten Umgang damit. Das Verständnis der Funktionsweise des Menschen ist dabei essentiell, um verschiedene Eskalationsdynamiken erkennen zu können und adäquate Deeskalationsstrategien zur Meidung von Gewalt anzuwenden. Grenzüberschreitendes Verhalten und der Umgang damit ist ebenfalls Thema. Das Seminar hat den Fokus der Vermeidung von langfristigen Konflikten sowie der Anwendung von deeskalativen aber auch grenzziehenden Strategien. Ein weiterer Fokus besteht in der Erstbewertung von bedrohlichen Äußerungen im Bereich der Eigen-und Fremdgefährdung sowie der weitere Umgang. 

Diese Veranstaltungen sind interne Angebote speziell für Expertinnen und Experten aus der Studienberatung. Veranstaltungen der niedersächsischen Hochschulen für Studieninteressierte finden Sie unter Termine.

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Wenn noch Fragen offen sind, weitere Informationen benötigt werden oder eine Entscheidung abgesichert werden soll, dann beraten unsere erfahrenen Studienberater vor Ort in allen Fragen des Studiums.

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