Vier von fünf Informatik-Studierenden sind männlich

Eine Frauenquote von unter 20 Prozent: Das CHE – Centrum für Hochschulentwicklung untersuchte die Frauenanteile in Informatik-Studienfächern. Von 184.433 Informatik-Studierenden waren im Wintersemester 2016/17 nur 36.791 Frauen. Bloß Teildisziplinen wie Medieninformatik, Medizinische Informatik oder Bioinformatik erzielten eine höhere Frauenquote. In Niedersachsen waren von 10.700 Informatik-Studierenden 1.702 weiblich, das ergibt insgesamt einen Frauenanteil von 15,9 Prozent – noch unter dem deutschen Durchschnitt. Prozentual weniger Informatik-Studentinnen gibt es sonst nur in Mecklenburg-Vorpommern, dem statistischen Schlusslicht mit 15,1 Prozent.

Die CHE-Expertinnen und -Experten untersuchen in ihrer Überblicksstudie auch, wie man diesem Negativ-Trend entgegenwirken und den Anteil weiblicher Studierender in IT-Fächern erhöhen kann. Verantwortlich seien vor allem Vorurteile und Geschlechterstereotype. Zudem fehlten weibliche Vorbilder: Selbst dort, wo bereits Frauen im IT-Bereich studierten, seien sie für Studieninteressierte kaum sichtbar. Da helfe auch keine Flexibilisierung der Studienangebote: Ein Teilzeit-Studium oder ein Duales Studium alleine begeistere nicht automatisch mehr Frauen für Informatik. Erfolgsversprechende Maßnahmen finden sich direkt in der Studie – aber am einfachsten und aussichtsreichsten wäre es vermutlich, Informatik-Studentinnen, -Professorinnen und -Absolventinnen mehr Aufmerksamkeit und öffentliche Sichtbarkeit zu schenken.

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