Stifterverband: Länder-Check Informatik offenbart Niedersachsens Verbesserungspotential

Im Mai 2018 veröffentlichte der Stifterverband den Ländercheck Informatik, in dem die Bundesländer bezogen auf die Informatikausbildung an Hochschulen verglichen werden. Niedersachsen verzeichnet dabei zwar gute Entwicklungen bei der Zahl der Studienanfänger/innen, hat alles in allem aber noch Aufholbedarf.

Insgesamt stieg die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger im Bereich Informatik. Vom Wintersemester 2011/12 bis zum Wintersemester 2016/17 gab es deutschlandweit einen Anstieg von 19,3 Prozent und in Niedersachsen sogar von 40,5 Prozent. Nur in drei Bundesländern gab es einen Rückgang.

Doch auch die Zahl derjenigen, die das Studium abbrechen, ist mit 45 Prozent an Universitäten und 41 Prozent an Fachhochschulen noch recht hoch. Deswegen kamen 2016 auch nur 3,8 Prozent der Abschlüsse in Niedersachsen aus dem Bereich Informatik, was im Vergleich mit den anderen Bundesländern ein eher geringer Anteil ist. Nur Thüringen und Hamburg haben einen noch geringen Anteil.

Außerdem scheint Informatik immer noch ein männerdominierter Studiengang zu sein. Der Frauenanteil schwankt dabei um die 20 Prozent. Mit 32.022 ist die Zahl der internationalen Studentinnen und Studenten dagegen vergleichsweise hoch. Zum Wintersemester 2016/17 hat sich der Anteil auf 15,4 Prozent erhöht. Insgesamt gehört Niedersachsen beim Baustein Diversität jedoch eher zur Schlussgruppe und es besteht noch Verbesserungspotenzial.

Das Personal im Bereich der Informatik machte 2016 etwa 3,8 Prozent des gesamten wissenschaftlichen Personals aus, wobei Bremen mit 7,2 Prozent an der Spitze liegt und Niedersachsen mit 2,3 Prozent unterdurchschnittlich ist. Desweitern kommen deutschlandweit etwa 78,2 Studierende auf eine hauptberufliche Professur, während es in Niedersachsen 83,7 sind. Das Schlusslicht ist hier Nordrhein-Westfalen mit 153,0.

Insgesamt schneiden in diesem Ländercheck vor allem das Saarland und Sachsen sehr gut ab. Niedersachsen ist eher in der Schlussgruppe einzuordnen. Die gute Entwicklung der Studienanfängerinnen und Studienanfänger ist zwar positiv zu bewerten, doch muss an Diversität und dem Anteil des wissenschaftlichen Personals noch gearbeitet werden.

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