Bildungsbericht 2018: Hohe Zuwächse, große Herausforderungen

Mehr Hochschulzugangsberechtigte und mehr Studienanfänger, mehr pädagogisches Personal und mehr Geld: Wie steht es um die Bildung in Deutschland? Alle Zahlen und Entwicklungen kennt der "Bildungsbericht 2018", den die Kultusministerkonferenz (KMK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam vorgestellt haben. Er beleuchtet Entwicklungen im Bildungssystem und zeigt Perspektiven für offene Bildungsfragen. Der Bericht erscheint alle zwei Jahre und zeigt von der frühkindlichen Bildung bis zur Weiterbildung Erwachsener das gesamte deutsche Bildungswesen.

An inzwischen 200 Hochschulen in ganz Deutschland können immer mehr Studienberechtigte aus immer mehr Studiengängen auswählen; insgesamt 19.000 Studiengänge wurden zum Wintersemester 2017/18 angeboten. Die meisten Angebote entfallen auf die Bereiche Ingenieurwissenschaften sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Wichtig für Hochschulen ist dabei sicher die anhaltend hohe Studiennachfrage. Jedoch bleibt auch die Studienabbruchquote laut Bildungsbericht mit 30 Prozent auf einem hohen Niveau. Vielleicht (Mit-)Ursache dafür: Es gibt zwar auch viel mehr Personal an den Hochschulen, jedoch keine bessere Betreuungsrelation für die Studierenden.

Auf einem erfreulich hohen Niveau liegt auch die Zahl derer, die nach einem Bachelorabschluss direkt ein Masterstudium aufnehmen. Sie liegt insgesamt bei etwa 60 Prozent und an Universitäten, im Lehramt oder Naturwissenschaften bei noch höheren 80 bis 90 Prozent. Der Masterabschluss, so der Bildungsbericht, würde sich damit als Regelabschluss durchsetzen.

Handlungsbedarf gibt es vor allem bei der sozialen Selektivität – noch immer bestimmt die Herkunft zu sehr, wer studiert oder nicht. Der gleiche Effekt wirke aber auch später beim Übergang ins Masterstudium oder bei der Entscheidung für oder gegen eine Promotion. Bildungsministerin Anja Karliczek will das ändern: "Auch der siebte Bildungsbericht zeigt wieder, dass immer mehr Menschen nach guter Bildung streben. Die soziale Herkunft hat jedoch nach wie vor einen zu starken Einfluss auf den Bildungserfolg. Unser zentrales bildungspolitisches Ziel ist und bleibt mehr Chancengerechtigkeit."

Alle Zahlen, alle Tabellen: Hier können Sie den Bildungsbericht als pdf herunterladen.

 

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