Aktuelle Betreuungssituation an Niedersächsischen Hochschulen

Anfang Januar veröffentlichte der Deutsche Hochschulverband (DHV) in seiner Zeitschrift  "Forschung & Lehre" die aktuellen Zahlen des statistischen Bundesamtes zu den Betreuungsverhältnissen an deutschen Hochschulen. Erstmalig wurden auch die Betreuungsverhältnisse in den Bundesländern erhoben.

Im Jahr 2015 lehrten 26.927 Professorinnen und Professoren in Deutschland, insgesamt 154 mehr als im Vorjahr. Dieser positive Anstieg konnte jedoch nicht mit der wachsenden Studierendengruppe von 1.791.988 Personen mithalten. Das Ergebnis bedeutet eine bundesweite Verschlechterung der Betreuungssituation. Betrachtet man allerdings die Bundesländer unabhängig voneinander, so kann man deutliche Unterschiede erkennen:

Das Land Thüringen erhielt mit einem Studenten- Professoren Verhältnis von 1:47 den ersten Platz, im Gegensatz dazu erreichte Niedersachen mit rund 62 Studierenden pro Professorin bzw. Professoren den 12. Rang und befindet sich somit im unteren Drittel. Dennoch liegen die niedersächsischen Hochschulen immer noch unter dem Durchschnitt von 1:67. Dabei ist auch bei diesem Wert eine negative Tendenz zu verzeichnen: 2014 lag der Durchschnitt noch bei 66 Studierenden, 2010 sogar noch bei 60.

Das aktuelle Ergebnis verschlechtert sich sogar noch, wenn man nur Vollzeit-Äquivalente Anstellungen in die Erhebung miteinbezieht. Rund 77 Studierende würden hierbei durchschnittlich auf eine Professorenstelle kommen. Welche Auswirkungen die beschriebene Entwicklung auf die Lehrqualität an deutschen Hochschulen hat und welche Ursachen den ausschlaggebenden Punkt für die Ost-West- Differenz gegeben haben, wurde vom Deutschen Hochschulverband nicht kommentiert.

 

Pressemitteilung Forschung & Lehre
Artikel von Spiegel Online

 

 

 

 

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